HKI-Entwicklung behauptet sich erfolgreich auf dem internationalen Markt

Ein am Hans-Knöll-Institut (HKI) entwickeltes und von der Firma Analytik Jena AG zur Serienreife geführtes Produkt zur schnellen und effektiven Vervielfältigung von Erbgutabschnitten setzt sich erfolgreich auf dem internationalen Markt durch. Der „SpeedCycler“ basiert auf einer Erfindung von Prof. Dr. Hans-Peter Saluz, dem Leiter der Abteilung Zell- und Molekularbiologie, und seinem Kollegen Dr. Alexandre Tretiakov. Im Rahmen einer Entwicklungskooperation hat die Analytik Jena die Patentrechte erworben und das Gerät im vergangenen Jahr am Markt vorgestellt, in diesem Sommer ist es in Serie gegangen.

Das Gerät setzt neue Maßstäbe für die so genannte Polymerasekettenreaktion (englisch abgekürzt PCR). Mit ihrer Hilfe können kleinste Spuren der Erbsubstanz DNA so vervielfältigt werden, dass Forscher oder Mediziner eine ausreichende Menge für ihre Analysen zur Verfügung haben. Das Verfahren ist in den vergangenen 15 Jahren zu einem wichtigen Werkzeug für Grundlagenforschung, Diagnostik, Umweltanalytik oder Gerichtsmedizin geworden. Die auf dem Markt befindlichen Geräte werden hinsichtlich Geschwindigkeit, Präzision und Bedienerfreundlichkeit ständig weiterentwickelt.

Analytik Jena, mit derzeit ca. 440 Mitarbeitern einer der größten Hersteller für analytische Messgeräte in Deutschland, setzt mit der HKI-Entwicklung „SpeedCycler“ auf Geschwindigkeit bei gleichzeitig gesteigerter Spezifität und höherer Effizienz im Vergleich zu anderen derzeit erhältlichen PCR-Geräten. Ein typischer Arbeitsgang ermöglicht 30 Vervielfältigungsrunden in weniger als 13 Minuten. Damit ist das Gerät bis zu zehnmal schneller als die Konkurrenz. Darüber hinaus zeichnet sich der „SpeedCycler“ durch einen flüsterleisen Betrieb und eine einfache und komfortable Bedienung aus.

Zu den Kunden der 1990 gegründeten Analytik Jena zählen namhafte Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstitute in über 70 Ländern. Den Vertrieb des „SpeedCyclers“ im deutschsprachigen Raum wird im Rahmen einer im Mai dieses Jahres geschlossen Vereinbarung das Handelsunternehmen Biozym Scientific GmbH übernehmen.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hans-Peter Saluz
Abteilung Zell- und Molekularbiologie
Hans-Knöll-Institut
Tel.: 03641/ 65-6680

Alexander Berka
Analytik Jena AG
Produktmanager Bioanalytik
Tel.: 03641/ 777132

Das Hans-Knöll-Institut ist seit 2003 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur-und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten interdisziplinär und verbinden Grundlagenforschung mit Anwendungsnähe. Sie sind der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet und pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland.

Media Contact

Susanne Liedtke idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer