Afghane "Snuppy" ist der welterste geklonte Hund

Klonen von Haustieren ist nicht das Ziel

Der weltweit erste geklonte Hund „Snuppy“ wurde von Woo Suk Hwang von der Seoul National University der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Abkürzung Snuppy bedeutet Seoul National University Puppy. Die Schaffung des Afghanen gestaltete sich nicht einfach. Das Team sammelte 1.095 Eizellen die die DNA eines drei Jahre alten männlichen Afghanen enthielten und transferierte sie in 123 Ersatzmütter. In der Folge kam es zu drei Schwangerschaften. Eine endete mit einer Missgeburt, zwei wurden voll ausgetragen. Einer der Klone starb im Alter von 22 Tagen an einer Lungenentzündung. Der Mitautor Gerald Schatten von der University of Pittsburgh School of Medicine warnte, dass es nicht darum gehe, Haustiere zu klonen. „Wir führen den Kerntransfer für die medizinische Forschung durch.“ Das Klonen von Hunden sei ein Schritt in Richtung des Klonens von Stammzellen bei Hunden. Stammzellen können derzeit nur bei Mäusen und Menschen geklont werden. Die Details des Projekts wurden in Nature veröffentlicht.

Das Team nutzte mit dem somatischen Kerntransfer das gleiche Verfahren, das auch bei Dolly eingesetzt worden war. Für das Klonen wurden Kerne der väterlichen Ohrzellen in die Eizellen weiblicher Hunde implantiert. Die Kerne dieser Eizellen waren zuvor entfernt worden. Nachdem der Entwicklungsprozess mit einem kleinen elektrischen Schock angeregt wurde, erfolgte bei Snuppy die Implantation in den Uterus der Leihmutter. In diesem Fall handelte es sich um eine Labradorhündin. Mittels des genetischen Fingerabdrucks wurde nachgewiesen, dass Snuppy und sein „Vater“ genetisch identisch sind. Bisher war der Kerntransfer laut NewScientist bei Hunden problematisch, da Eizellen nur schwer im Labor reifen. Hwang löste dieses Problem mit natürlich gereiften Eizellen, die von den Eierstöcken in die Eileiter abgegeben wurden. Snuppy ist das letzte in einer Reihe von Säugetieren die geklont wurden: Schafe, Mäuse, Katzen, Ratten, Kühe, Ziegen, Schweine, Pferde, Hasen und ein Maultier.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer