Meeresschwämme liefern Wirkstoff gegen Leukämie

Ergebnis der BMBF-Förderung „Marine Naturstoffe“ in Frankfurt vorgestellt

Gerade in Meeresorganismen entdecken Wissenschaftler immer mehr Substanzen zur Behandlung von Krankheiten. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Kompetenzzentrum BIOTECmarin in Mainz hat einen Wirkstoff gefunden, der in biologischen Tests gegen Leukämiezellen wirkt. Den Wirkstoff Sorbicillacton filterten die Forscherinnen und Forscher aus Pilzen heraus, die in Meeresschwämmen leben. Das BMBF fördert die Meeresforschung für pharmazeutische Anwendungen seit sechs Jahren mit bislang 20 Millionen Euro. Weitere 12 Millionen Euro kommen aus der Wirtschaft hinzu. Die Ergebnisse der BMBF-Förderung wurden am heutigen Dienstag auf dem BMBF-Statusseminar „Marine Naturstoffforschung“ in Frankfurt vorgestellt.

Nicht nur in Pilzen auch in vielen anderen marinen Organismen, wie beispielsweise giftigen Meeresschnecken, finden sich zahlreiche Naturstoffe mit dem Potenzial für pharmazeutische Anwendungen. So fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem in Schwämmen eine Substanz, die hartnäckige bakterielle Infektionen hemmt. Außer neue Arzneistoffe liefern Meeresorganismen auch andere nützliche Materialien. Kaltwasserschwämme etwa sind Produzenten industriell verwertbarer Enzyme; das glasartige „Skelett“ von Schwämmen, so fand ein Forscherteam nun heraus, kann auch für die Oberflächenbeschichtung von Implantaten und in der Nanotechnologie genutzt werden.

Weitere Informationen:

Forschungszentrum Jülich GmbH
Dr. Peter Seifert
Seestraße 15, 18119 Rostock-Warnemünde
Tel.: 0381-5197-297, Fax: 0381-51509
E-Mail: p.seifert@fz-juelich.de

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Silvia von Einsiedel Silvia von Einsiedel

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