Schavan: "Positive Ausbildungsbilanz 2008 – Ausbildungsjahr 2009 mit neuen Herausforderungen"

„Die Bundesregierung will sich im neuen Ausbildungsjahr noch stärker um diejenigen Jugendlichen kümmern, die es schwer haben auf dem Ausbildungsmarkt“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan am Montag in Berlin anlässlich des Gipfeltreffens von Bundesregierung und Wirtschaft zum Ausbildungspakt.

„Das ist nicht nur gesellschaftspolitisch, sondern auch ökonomisch wichtig. Denn wir werden aufgrund der demografischen Entwicklung schon sehr bald auf jeden jungen Menschen im Land angewiesen sein.“

Die Bundesregierung startet daher mit den Ländern eine bundesweite Initiative „Abschluss und Anschluss“, um gemeinsam mit der Wirtschaft die Ausbildungsvorbereitung und den Übergang in die Berufsausbildung zu verbessern. Das Übergangssystem soll zu einem Einstiegssystem werden, das anschluss- und anrechnungsfähig zur betrieblichen Ausbildung ist.

Gemeinsam mit den Ländern soll erreicht werden, dass die Schülerinnen und Schüler vor dem Schulabschluss systematisch ein Kompetenzprofil erstellen können. Damit wird es für sie leichter, nach der Schule in die berufliche Ausbildung zu wechseln.

Mit der erfolgreich angelaufenen Initiative des BMBF zur Berufsorientierung können pro Jahr rund 50.000 Schüler und Schülerinnen praxisnah Ausbildungsberufe kennenlernen und ihre Fähigkeiten erproben.

Mit „JOBSTARTER CONNECT“, einem neuen BMBF-Programm im Rahmen der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung, werden bundeseinheitliche Ausbildungsbausteine eingesetzt, damit junge Menschen frühzeitig in die duale Ausbildung integriert werden oder Berufsabschlüsse nachholen können.

Das BMBF hat außerdem in Kooperation mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft eine Pilotinitiative zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen („VerA“) gestartet. Sie stellt Auszubildenden, bei denen sich während der Ausbildungszeit berufliche Schwierigkeiten abzeichnen, einen Ausbildungsbegleiter zur Seite. Die Begleiter arbeiten ehrenamtlich und werden aus den Experten des Senior Experten Service (SES) gewonnen. Sie sind als unabhängige Mentoren für diese Aufgabe besonders geeignet, weil sie langjährige wirtschaftliche Erfahrung und soziale Kompetenz mitbringen und über ausreichend Zeit verfügen, sich den Jugendlichen intensiv zu widmen.

Das Ausbildungsjahr 2009 stellt alle Akteure aufgrund der Konjunkturlage vor besondere Herausforderungen. Deshalb sind in diesem Jahr besondere Anstrengungen erforderlich, um das Ziel zu erreichen, jedem eine adäquate Ausbildung anzubieten. „An die Unternehmen appelliere ich, ihre Ausbildungsleistungen schon aus ökonomischem Eigennutz fortzusetzen und zu verstärken, um dem absehbaren und zum Teil bereits spürbaren demografiebedingten Fachkräftemangel jetzt zu begegnen“, so die Ministerin.

Im Rahmen des Bildungsgipfels haben Bund und Länder sich auf das Ziel verständigt, die Zahl der ausbildungsfähigen jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss bis zum Jahr 2015 im Bundesdurchschnitt von 17 Prozent auf 8,5 Prozent zu halbieren. Für 2008 wurde bereits eine erfolgreiche Ausbildungsbilanz erreicht. Allein mit den beiden BMBF-Programmen „Ausbildungsplatzentwickler Ost“ und „JOBSTARTER“ wurden insgesamt 27.000 neue Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen (7.000 und 20.000).

Weitere Informationen zu dem Projekt „Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ finden Sie auf der Seite www.ses-bonn.de

Informationen zum Programm „Verbesserung der Beruforientierung gibt es unter www.bibb.de/berufsorientierung

Zu dem Jobstarter Projekt können Sie sich auf folgender Seite informieren: http://www.jobstarter.de/de/1208.php

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