Mehr Mobilität für Auszubildende in Europa

Die berufliche Bildung in Europa steht vor grundlegenden Veränderungen: In den nächsten Jahren wird sich die Arbeit der europäischen Bildungsminister darauf konzentrieren, einen Europäischen Qualifikationsrahmen und ein Kreditpunktesystem in der beruflichen Bildung einzuführen.

Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung hervor, auf die sich die europäischen Bildungsminister, die europäischen Sozialpartner und die Europäische Kommission auf einer Konferenz in Helsinki verständigt haben. Die Erklärung soll die Leitlinien für die zukünftige europäische Kooperation bei der beruflichen Bildung und für die Fortentwicklung der nationalen Berufsbildungssysteme vorgeben.

„Die Menschen in Europa, die für eine Ausbildung oder aus anderen beruflichen Gründen das Land wechseln, treffen noch zu oft auf Hindernisse“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan in Helsinki. „Der Europäische Qualifikationsrahmen und das Kreditpunktesystem in der beruflichen Bildung tragen dazu bei, dieses Problem zu lösen.“ Beide Instrumente würden dazu dienen, die in Bildung und Beschäftigung erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen in Europa über ein gemeinsames Einstufungssystem leichter vergleichbar und verwertbar zu machen. „Damit schaffen wir die Grundlage für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit und letztlich für mehr Mobilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Auszubildenden und der Studierenden in Europa“, sagte Schavan.

Die europäischen Bildungsminister rufen in ihrer Erklärung ferner dazu auf, die Erhebungen von Daten und die Qualität von gemeinsamen Statistiken weiter zu verbessern, um eine faktengestützte Politik in der beruflichen Bildung zu unterstützen.

Darüber hinaus sollen die Sichtbarkeit des europäischen Bildungsraums auf dem weltweiten Bildungsmarkt erhöht und der Austausch von Erfahrungen in den europäischen Ländern gestärkt werden. Auch wird die berufliche Ausbildung in Betrieben, wie etwa in der dualen Ausbildung in Deutschland, als eine wichtige Grundlage für den Übergang ins Berufsleben und für eine dauerhafte Beschäftigungsperspektiven gesehen.

Die „Helsinki-Erklärung“ setzt einen im Jahr 2002 in Kopenhagen gestarteten Prozess der europäischen Bildungsminister zur Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung in Europa fort. Auf einer Folgekonferenz der europäischen Minister soll in zwei Jahren über die Umsetzung der Ziele beraten werden.

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