Herausragende Leistungsstärke der bayerischen Universitätsmedizin mit innovativen Binnenstrukturen untermauern

Um die insgesamt guten Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der Medizin an den Universitäten in Erlangen, an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Technischen Universität München, in Regensburg und in Würzburg besser auszuschöpfen, hält der Wissenschaftsrat verschiedene, die Grundstrukturen der Fakultäten und Klinika betreffende Maßnahmen für erforderlich.

Diese beziehen sich vorrangig auf die Binnenstrukturen und hier speziell die Zentrenbildung, auf medizinnahe Studienangebote, Finanzierungsregelungen sowie auf die Kooperationen mit externen Kliniken. Damit werden Leitlinien für aktuelle Veränderungsprozesse gegeben, die für die Universitätsmedizin in ganz Deutschland von Bedeutung sind.

Wie an mehreren anderen universitätsmedizinischen Standorten in Deutschland werden auch an den bayerischen Standorten derzeit Umstrukturierungen in den Fakultäts- und Klinikumsgliederungen vorgenommen. Dabei steht die Bildung von Zentren im Vordergrund. „Diese Reformen in der Aufbauorganisation der Fakultäten und Klinika müssen einen Mehrwert für Forschung, Lehre und Krankenversorgung mit sich bringen. Die bloße Umetikettierung bestehender Einrichtungen ist kein hinreichender Anlass für eine Zentrenbildung“, betont der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Peter Strohschneider. Um allen Akteuren in der Universitätsmedizin sowie den Patienten einen übersichtlichen Organisationsrahmen der medizinischen Einrichtungen zu geben, hält der Wissenschaftsrat eine Typologisierung von Zentren für erforderlich. Dabei sollte zwischen großen Departments, die sich mit dem originären Aufgabenspektrum der Universitätsmedizin befassen, und Profilzentren, die themenbezogen Teilausschnitte des Aufgabenspektrums abdecken, unterschieden werden.

Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem Land außerdem, die bisher getrennten Mittelzuweisungen für Forschung und Lehre an Fakultät und Klinikum zu vereinen und der Fakultät zuzuweisen.

Um Steuerungsprozesse zu optimieren, sollten die Universitäten und medizinischen Einrichtungen eine valide Datenbasis hinsichtlich Ressourcen und Leistungsparametern aufbauen. Leistungsanalysen sind nur aussagefähig, wenn die Erhebungsdaten vergleichbar sind. Insbesondere die Erhebung von Forschungsindikatoren (Drittmittel, Publikationen, Patente) sowie Flächen- und Finanzierungsdaten sind zu standardisieren.

Hinweis: Die „Standortübergreifende Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Universitätsmedizin in Bayern“ (Drs. 7582-06) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.

Media Contact

Dr. Christiane Kling-Mathey idw

Weitere Informationen:

http://www.wissenschaftsrat.de

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