RP6-Projekt zur genauen Festlegung neuer Forschungsaufgaben mit Hilfe mathematischer Modelle

Allgemeine Information : Die Teilnehmer eines neuen Projekts zu „neuen und sich abzeichnenden Themen in der Industrie- und angewandten Mathematik“ (NETIAM) hoffen, dass ihre Arbeit „das Bewusstsein dafür steigern wird, wie die Mathematik bei der Formulierung noch nicht erkundeter multidisziplinärer Forschungsaufgaben sowie im Allgemeinen eingesetzt werden kann“, erklärte der Projektmanager gegenüber CORDIS News.

Melvin Brown vom Smith Institute, das für die Koordinierung des Projekts zuständig ist, brachte diese Zielsetzung in einen Zusammenhang: „Es ist interessant, festzustellen, dass bei den ersten RP6-Ausschreibungen […] das Wort „Mathematik“ nur ein einziges Mal auftauchte (bei einer IST-Ausschreibung zu kognitiven Systemen) . In Anbetracht der Tatsache, dass die Mathematik zur Erkundung, korrekten Formulierung und Lösung von Problemen in einem weiten Anwendungsfeld eingesetzt werden kann, ist dies überraschend und vielleicht sogar alarmierend.“

Das Projekt wird im Rahmen des Tätigkeitsbereichs „Neue und sich abzeichnende wissenschaftliche und technologische Entwicklungen“ (NEST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert und hat das Ziel, Forschungsfelder und Kollaborationen mit „hohem Risiko und großen Chancen“ zu identifizieren. Das Projekt deckt vier Bereiche ab:

– neue multidisziplinäre Herausforderungen bei der Modellierung des betrieblichen Umfelds;
– Modellerstellung in Bezug auf Kriminalität im sozialen Umfeld;
– Probleme der Visualisierung und Simulation für die virtuelle Materialanalyse und das virtuelle Design;
– Komplexität auf Molekularebene.

Gleichzeitig wird die Forschungsgemeinschaft durch NETIAM verpflichtet, zukünftige Forschungsmöglichkeiten zu identifizieren sowie ein Bewusstsein für den Themenbereich NEST aufzubauen.

„Die Mathematik verfügt über ein großes ungenutztes Potential, das als Grundlage für gewagte multidisziplinäre Forschungsvorschläge dienen könnte. Üblicherweise wird sie als Analysewerkzeug sowie zur qualitativen Modellierung in genau spezifizierten Bereichen eingesetzt. Bei NETIAM liegt der Schwerpunkt jedoch auf einer viel früheren Phase des Prozesses, d.h. dort, wo die Mathematik als Rahmenwerk für die Formulierung noch nicht erkundeter Forschungsaufgaben dienen kann“, erklärte Brown. „So wird auf direkte Weise das NEST-Ziel unterstützt, den Bedarf in neuen und sich abzeichnenden Bereichen vorherzusehen.“

Die vier Themenbereiche, auf die im Laufe des Projekts mathematische Modelle angewandt werden, sind sehr unterschiedlich und wurden als Bereiche mit einem besonders hohen Chancenpotential für die Entwicklung und den Einsatz der Mathematik zur Bildung neuer multidisziplinärer Kollaborationen ausgewählt. Die Anwendung mathematischer Modelle auf die Geschäftswelt könnte zur Entwicklung von Desktop-Risikomanagementsystemen führen, die nachhaltiges Wachstum ermöglichen sowie die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Die Modellierung von Kriminalität im sozialen Umfeld könnte die Erstellung von Modellen für ein kollektives Verhalten zur Folge haben mit dem letztendlichen Ziel, eine Empfehlung für die Kontrolle über dieses Verhaltens abzugeben, sowie die Entwicklung von Hilfsmitteln für das Verständnis und die Voraussage von Verbrechen. Zu jedem Thema werden Seminare organisiert.

Media Contact

ctm

Weitere Informationen:

http://www.netiam.net

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