Leicht, elegant, textil – Ein Carport der Spitzenklasse

Wer glaubt, ein Carport hat vier gerade Pfeiler, einen Boden aus Beton und ein Dach aus Holz, muss jetzt umdenken. Zwei Architekturstudierende der TU Berlin entwarfen eine Parkflächenüberdachung im futuristischen Design, aus textilen Werkstoffen und Stahl. Der im Zuge ihrer Abschluss-Arbeit entworfene und zusammen mit Partnern aus der Industrie gebaute marktreife Prototyp wird demnächst an der TU Berlin ausgestellt.

Zeit: von Montag, den 2. April – Donnerstag 12. April 2007, jeweils 10 bis 19 Uhr

Ort: Foyer des Architekturgebäudes der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin

Entstanden ist ein etwa 3 x 6 Meter großes Element, das aus einem ellipsenförmigen Metallrohrring besteht, in den Materialien wie Gewebe, Metallgitter oder Seilnetze eingehängt werden können. Es überdacht so einen Stellplatz für ein Fahrzeug bis zur Größe eines Kleintransporters. Mit der einfachen aber starken Grundform wird der Bautypus „Carport“ von seinem Image als Notbehelf und Garagenersatz befreit und kann so zu einem bestimmenden architektonischen Element werden. „Die besondere Herausforderung lag hier in der innovativen Konstruktion“, erklärt Marc Schreiber. „Wir mussten, um das Produkt marktfähig zu machen, eine im textilen Bauen sonst übliche Nachspannvorrichtung umgehen. Die Nutzung einer solchen leichten Überdachung muss wartungsfrei gewährleistet sein.“

„Eine Parkflächenüberdachung muss in vielen Umgebungen bestehen und ist deshalb auf ein eigenständiges Erscheinungsbild sowie auf Perfektion in Material und Konstruktion angewiesen. Herausforderung war hier also nicht zuletzt die gestalterisch anspruchsvolle Überleitung der schlichten Bauform „Carport“ in das Premium-Segment“, erklärt Marc Schreiber, der zusammen mit Florian Kopp das neue Design als Diplom-Arbeit bei den Professoren Rainer Hascher und Dr.-Ing. Klaus Rückert entworfen hat. Bestandteil der Arbeit war es auch, eine realistische Planung zu gewährleisten, die technischen Rahmenbedingungen zu beachten und vor allem durch Analyse einen Marktüberblick zu gewinnen, um in einem realistischen Kostenrahmen zu planen.

Das entwickelte Design hebt sich deutlich von den bekannten Überdachungen ab und bietet dem anspruchsvollen Besitzer den passenden Schutz für dessen Fahrzeug ohne Einschränkungen des Gebrauchswertes. Insbesondere bietet die Konstruktion in ihrer leichten und schlichten Erscheinung einen ästhetischen Mehrwert gegenüber dem bisherigen Angebot. Besonderer Vorteil: Auch andere Anwendungen sind vorstellbar, etwa als Vordach, als Sonnenschutz oder als Stadtmöbel, zum Beispiel als Bushaltestelle.

Die Idee, im Diplom und danach mit textilen Werkstoffen zu arbeiten, entstand nicht zuletzt aus einem vorherigen Studierendenprojekten bei Prof. Dr.-Ing. Klaus Rückert – der Realisierung eines leichten Flächentragwerkes auf dem Campus der TU Berlin. „Atero: Architectural Textile Roof“ wurde 2004 in Eigenregie geplant und bis 2006 ausgeführt. Mit einem weiteren Kommilitonen aus dem Bauingenieurwesen entwarfen und planten sie, führten die Herstellung aus und holten Genehmigungen von den Behörden ein.

Das innovative Konzept dieser Überdachung erlaubte es, an verschiedenen Kongressen und Wettbewerben teilzunehmen – zum Beispiel auf der „Techtextil“ – und eigene Vorlesungen an der Universität der Künste und der TU Berlin zu halten.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marc Schreiber, Tel.: 0179 / 298 14 88, E-Mail: m.schreiber@atero.de

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Dr. Kristina R. Zerges idw

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