Weizen gegen Klimawandel wappnen

Mykorrhiza-Pilze schützen Getreidepflanzen bei Trockenheit. Das haben Forscher vom Julius Kühn-Institut (JKI) in Quedlinburg herausgefunden. Man geht davon aus, dass der Klimawandel in zentraleuropäischen Breiten mit der Zunahme von Trocken- und Hitzeperioden in den Frühsommer- und Sommermonaten einher gehen kann. Dennoch soll die Weizenernte in der geforderten Menge eingefahren werden können. „Der Mykorrhiza-Pilz hilft der Pflanze Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen – auch wenn es leichtere Böden sind, wo man schlechter Getreide anpflanzen kann“, erklärt Albrecht Serfling vom Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz gegenüber pressetext.

Pilz geht Symbiose ein

Das Projekt wird aus Mitteln des „Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft“ des deutschen Bundeslandwirtschaftsministeriums gefördert. Gemeinsam mit Züchtern des ökologischen Landbaus führt das JKI in den nächsten drei Jahren Versuche im Gewächshaus sowie im Freiland durch, wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Pflanze wird so beeinflusst, dass der Pilz eine Symbiose mit dem Getreide eingeht“, sagt Serfling. Die Wissenschaftler nehmen an, dass es mit den Wurzeln vergesellschaftete Pilze den Pflanzen ermöglichen, besser schwerlösliche Nährstoffe zu mobilisieren. Außerdem kann das im Boden vorhandene Wasser effektiver genutzt werden.

Ertrag nachhaltig sichern

Sobald sich der Pilz an den Wurzeln festsetzt, ist eine Erhöhung des Ertrages auch unter Wassermangelbedingungen möglich. Das haben andere Studien bereits bewiesen. Serfling geht davon aus, dass der Mykorrhiza-Pilz auch nachhaltige Vorteile für die Böden bringen kann. Es ist bekannt, dass der Pilz den Pflanzennährstoff Phosphor erzeugt. „Diese Pilze bilden Sporen im Boden, dadurch könnte es auch künftig die Versorgung von Pflanzen an dem Standort sichern“, sagt er. Es gibt aber auch Pflanzen, die mit dem Pilz nicht interagieren – bei Rapspflanzen ist das etwa der Fall. Die Feldversuche sind für zwei Jahre geplant. Verschiedene Weizensorten werden getestet und miteinander vergliechen.

Media Contact

Oranus Mahmoodi pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.jki.bund.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer