Die Optimierung der Anwendung Automatischer Melksysteme

Automatische Melksysteme können dazu beitragen, die Lebensqualität europäischer Milchbauern zu verbessern. Diese Systeme erfordern einen neuen Ansatz zum Molkereimanagement, und die europäische Forschung hilft, diesen zu definieren.

Automatische Melksysteme (AMS) können die Melkhäufigkeit so optimieren, dass der Gesamtertrag gesteigert und gleichzeitig die Zahl der benötigten Arbeitskräfte gesenkt werden kann. Die vom Life Quality Programme unterstützte Forschung stellt sicher, dass die Einführung von AMS in Europa mit größtmöglicher Sicherheit erfolgt.

Die Hygiene ist ein entscheidendes Problem, wenn es um das Melken im Allgemeinen geht – egal ob per Hand oder durch AMS durchgeführt. Die Sauberkeit des Euters der Kuh ist von äußerster Bedeutung, um das Vorkommen von Bakterien, wie beispielsweise Koliform-Bakterien, in der Rohmilch gering zu halten. Im Rahmen des Automatic Milking Projekts wurden alle führenden Marken von Mechanismen zur Euterreinigung für AMS getestet.

Man fand heraus, dass einige Marken nicht so gut sind wie andere und deshalb verbessert werden müssen. Darüber hinaus versagten selbst effiziente Reinigungsmechanismen, wenn sie von Landwirten mit einer weniger proaktiven Einstellung zur Reinlichkeit auf dem Hof und zur Tierhygiene angewandt wurden. Auf der Grundlage der gesammelten Daten umfassen Empfehlungen zur Vermeidung von Verunreinigungen den regelmäßigen Austausch der Geräte zur Euterreinigung und der Streumaterialien für die Tiere, eine höhere Melkhäufigkeit sowie einen verringerten Tierbestand.

Eine der häufigsten Folgen eines unsauberen Hygienemanagements bei Kühen ist Mastitis, eine Entzündung des Euters der Kuh, die durch eine Infektion hervorgerufen wird. Mastitis bei Kühen wird mit verschiedenen Antibiotika behandelt. Bei ungenügender Vorsicht können geringe, jedoch entscheidende Mengen dieser Medikamente in die Rohmilch gelangen. Das deutsche Bundesforschungszentrum für Ernährung und Nahrungsmittel führte eine Reihe kontrollierter Experimente durch, um die Auswirkungen der Melkhäufigkeit und der Art des Medikaments auf die antibiotischen Rückstände in der Milch im Sammelbehälter zu untersuchen.

Die Forscher fanden heraus, dass eine gesteigerte Melkhäufigkeit, die mit mit AMS, jedoch nicht mit manuellen Systemen, leicht durchgeführt werden kann, zu verminderten antibiotischen Rückständen führte. Ein weiteres, innerhalb der Richtlinie 2377/90/EEC festgelegtes Verfahren, um das Level unterhalb des maximalen Rückstandslevels (Maximum Residue Limits – MRL) zu halten, ist die gründliche Reinigung des Geräte zwischen der Nutzung bei den einzelnen Tieren, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden.

Die Ergebnisse des Projekts Automatic Milking sind für Molkereimanager und -berater von Vorteil. Diese Forschungsarbeit könnte garantieren, dass AMS so sicher und effizient wie möglich implementiert werden. Einige der Informationen sind auch für traditionelle Milchbauern von Bedeutung, die gegenwärtig kein AMS implementieren.

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Dr. Karin Knappstein ctm

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