FAL Wissenschaftler/Innen helfen in Australien beim Aufbau von "Precision Viticulture"

Unter „Precision Viticulture (PV)“ versteht man weltweit die Berücksichtigung von kleinräumlichen Boden- und Bestandesunterschieden bei Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie Bodenbearbeitung, Düngung und Pflanzenschutz im Weinbau. Zentrale technische Hilfsmittel sind dabei das Globale Positionierungs-System (GPS) und Geographische Informations-Systeme (GIS).

Während der Durchbruch dieser neuen Technologien in die landwirtschaftliche Praxis derzeit noch wegen unzureichender Rentabilität auf sich warten lässt und nach Meinung von Forscher/Innen der FAL erst zusammen mit führerlosen Landmaschinen zu erwarten ist, scheinen dagegen im profitablen Weinbau raschere Erfolge möglich. Als einer der Pioniere in PV hat die landwirtschaftliche Ressortforschung Australiens (CSIRO) mit Universitäten und privaten Unternehmen das Projekt „Cooperative Center for Viticulture (CRCV)“ ins Leben gerufen. Primäres Ziel des CRCV ist es, Verfahren des Versuchswesens im Weinbau zu optimieren. Know-how in GPS und GIS dazu hat man im Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der FAL „eingekauft“. Frau Dr. Kerstin Panten wird drei Jahre lang im Süden Australiens die Experimente des CRCV wissenschaftlich begleiten. Einvernehmlich mit der Institutsleitung in Braunschweig versteht sich, denn die sieht angesichts der stagnierenden Entwicklung von PA in der Beteiligung an innovativen Forschungsprojekten im Ausland eine willkommene Möglichkeit, hierzulande teuer erworbenes Expertenwissen und -kenntnisse in PA nicht nur zu bewahren, sondern auch weiterzuentwickeln.

Derzeit beginnt Frau Dr. Panten in Australien mit der Aufnahme räumlich variabler Merkmale der Bodenfruchtbarkeit in Weingärten, leitet hieraus optimale Versuchsanordnungen zur Prüfung verschiedenster Maßnahmen wie Untersaaten, Mulchen, Düngung und Pflanzenschutz ab. Später werden hieraus dann „Management-Zonen“ für räumlich variable Bewirtschaftungsmaßnahmen entwickelt. Dabei kann Frau Dr. Panten auch am anderen Ende der Welt bei der Auswertung von Boden- und Pflanzenanalysen, aber auch von Luft- und Satellitenaufnahmen, auf die Unterstützung ihrer Kolleg/Innen des Braunschweiger Institutes zählen: Schneller Datenaustausch über das World Wide Web macht`s möglich. Nur der Wein, …… der kommt leider noch per Post.

Kontakte:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Brauschweig, E-mail: pb@fal.de
Dr. Kerstin Panten, CSIRO Cooperative Center for Viticulture (CRCV), PMB 2, Glen Osmond, SA 5064, Australien, E-mail: kerstin.panten@csiro.au

Media Contact

Margit Fink idw

Weitere Informationen:

http://www.fal.de http://www.csiro.au

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer