Müllentsorgung und Stromerzeugung in einem
Das toskanische Startup-Unternehmen Nse Industrie SpA mit Sitz in Castelfranco di Sotto bei Pisa hat ein neuartiges Verfahren zur Müllentsorgung entwickelt. Mithilfe des „Nse Start “ können aus kleineren Industriebetrieben stammende gewerbliche Abfälle ohne nennenswerte Emissionen und Rückstände unmittelbar vor Ort beseitigt werden.
Die bislang weltweit einmalige und international patentierte Technologie ist eine Kombination von Pirolyse und Vergasung. In insgesamt sieben modular hintereinander gereihten Blöcken wird das Material in mehreren Heizstufen bei Temperaturen bis 1.600 Grad ohne Sauerstoffzufuhr und Flammenbildung verglüht. Dabei können über eine Turbine je nach Wahl jährlich bis zu 6,5 Mio. Kilowattstunden Strom oder 3,8 Mio. Kilokalorien an Heizwärme erzeugt werden.
Schaffung von Mehrwert
Als Nebenprodukte fallen lediglich in einem Wasserbad entstehende Glasmoleküle (sie können im Straßenbau verwendet werden) und durch ein Filtersystem gereinigter Wasserdampf an. Hauptgeschäftsführer Nicola Pucci erklärte:“ Wir bieten damit nicht nur eine umweltfreundliche Recycle-Methode für das Mittelstandsgewerbe, sondern gleichzeitig auch die Schaffung von unternehmerischem Mehrwert.“
Die leicht zu transportierende und schnell zu montierende Anlage, die eine Fläche von 800 Quadratmetern beansprucht, kann täglich bis zu 36 Tonnen Industriemüll verarbeiten. Das bedeutet die Entsorgung von 10.000 bis 12.000 Tonnen im Jahr. Je nach Größe der Anlage fallen Kosten in Höhe von fünf bis acht Mio. Euro an. Die Investition macht sich laut Pucci bereits nach einer Einsatzdauer von vier bis fünf Jahren bezahlt.
„Dafür sorgen der entfallende Entsorgungsaufwand und die Einsparungen an Energiekosten“, so der findige Unternehmerin abschließend. Finanziert wurde die dreijährige Entwicklungsarbeit unter Leitung von Erfinder Enzo Morandi, durch die Wagniskapitalfonds 360° Capital Partners und Toscana Innovazione.
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