Lebensqualität jugendlicher Typ-1-Diabetiker steigern
Insulinpumpen können jugendlichen Diabetikern in einer wichtigen Lebensphase helfen und die Ergebnisse der Diabetes-Therapie verbessern. Dies ist das Ergebnis eine Studie von Typ-1-Diabetikern im Alter von 13 bis 21 Jahren. Sie vergleicht Jugendliche mit Insulinpumpentherapie und Jugendliche mit intensivierter konventioneller Therapie. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) weist darauf hin, dass alterstypische Probleme und individuelle Fähigkeiten der Jugendlichen im Umgang mit ihrer Erkrankung bei der Entscheidung für eine Diabetes-Therapie eine Rolle spielen sollten.
Die Pubertät kann für alle Jugendlichen eine schwierige Phase sein. Bei Typ-1-Diabetikern kommt hinzu, dass in diese Zeit ein Therapiewechsel fällt: Während ihrer Kindheit hatten sie feste Vorgaben, was sie essen und wie viel Insulin sie spritzen müssen. Jugendliche Diabetiker erhalten mehr Freiheiten und mehr Verantwortung. In der intensivierten Insulintherapie lernen sie, vor den Mahlzeiten gerade so viel Insulin zu spritzen, wie sie benötigen. Dafür sind auch regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich. Haben sie eine Insulinpumpe, fällt das Spritzen weg. Die Pumpe gibt das Insulin über einen kleinen Katheter in das Unterhautfettgewebe ab.
Die Diabetesregeln widersprechen dem Autonomiestreben der Jugendlichen. Hinzu kommt, dass der Freundeskreis den Diabetes meistens „uncool“ findet. Privatdozentin Dr. med. Cornelia von Hagen und ihre Mitautoren, Dr. von Haunersches Kinderspital, München, haben 38 jugendliche Diabetiker untersucht. In den meisten Aspekten zur Lebensqualität kamen die Pumpenträger besser zurecht als die Diabetiker, die das Insulin vor jeder großen Mahlzeit spritzen. Sie fühlen sich beispielsweise beim Essen flexibler und sind zufriedener mit der Diabetes-Therapie.
Die Studie bescheinigt den Pumpenträgern eine höhere allgemeine Lebenszufriedenheit und eine geringere psychische Belastung durch die Insulintherapie. Auch der Wissensstand ist bei den Pumpenträgern höher, doch das könnte, vermuten die Autoren, an der besseren Schulung liegen, die Pumpenträger erhalten. Außerdem ist der HbA1c-Wert – der Gradmesser der langfristigen Blutzuckereinstellung – bei den Pumpenträgern tendenziell besser.
Quelle:
C. von Hagen, S. Bechtold, K. Tremml. S. Wex, H.-P. Schwarz:
Lebensqualität und metabolische Kontrolle bei Patienten mit Typ-1-Diabetes im Jugendalter: Vergleich zwischen Insulinpumpe und intensivierter konventioneller Therapie. Diabetologie 2007; 2:. 238-247
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