Die Automatisierung der Analyse von Pikoplanktonproben

Bei Plankton handelt es sich um die zahlenmäßig am stärksten vorkommenden Lebewesen der Weltmeere. Sie sind für den Kreislauf von Stickstoff, Kohlenstoff und weiteren Sorten sehr wichtig. Über sie ist jedoch noch wenig bekannt. Da man bei den Messungen zum Plankton die Epifluoreszenzmikroskopie anwendet, ist das Verfahren sehr zeitaufwändig.

Glücklicherweise gelang Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie die Entwicklung eines automatisierten Systems der Probenanalyse. Die Arbeiten fanden im Rahmen des teilweise durch das Fünfte Rahmenprogramm finanzierten BASICS-Projekts statt.

Insbesondere untersuchte man die Proben mithilfe der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung und der DNA-Färbung auf ein Vorhandensein von Pikoplankton. Zwei geschachtelte Walk-Paths unterstützen das Mikroskop bei der Durchquerung der Probe, bis die erforderliche Anzahl von Zellen untersucht ist. Die deutschen Mikrobiologen beschäftigten sich mit den Problemen bei der Refokussierung mittels Einbeziehung eines zweiten, unterstützenden Programms zur Autofokussierung.

Da das Mikroskop über einen motorisierten Antrieb, Blenden und Räder verfügt, bedarf es keines menschlichen Bedieners mehr. Die Zeit zur Probenanalyse wird durch die Übernahme einer fortgeschrittenen Bilderfassung sowie von neuen Verarbeitungsmöglichkeiten weiter verkürzt.

Im Verlauf des BASICS-Projekts testete man das System mit aus der Nordsee gewonnenen Proben. Bemerkenswert war, dass innerhalb von vier Stunden achtundzwanzig Proben analysiert wurden. Durch diese Entwicklung kann die Messung von Pikoplankton beschleunigt werden, wodurch wir über diese kleinen aber wichtigen Bewohner der weltweiten Biosphäre mehr erfahren.

Media Contact

Jakob Pernthaler ctm

Weitere Informationen:

http://www.mpi-bremen.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen

Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…

Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen

In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…

Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn

Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…

Partner & Förderer