Methan-Emissionen steigen weltweit an

Die Konzentration des Treibhausgases Methan in der Erdatmosphäre nimmt nach einer heute, Freitag, veröffentlichten Studie im Wissenschaftsmagazin Nature wieder deutlich zu. Jenes Methan, das von Feuchtgebieten ausgestoßen wird, nimmt nach der Studie der Forscher Philippe Bousquet von Climate and Environment Science Laboratory in Saclay/Frankreich ab. Das vom Menschen verursachte Methan nimmt hingegen deutlich zu. Die Experten machen die boomende Wirtschaft Chinas dafür verantwortlich.

In den 1980er Jahren stieg der Methangehalt in der Erdatmosphäre an, fiel allerdings während der folgenden Dekade deutlich. Das hatten die Forscher als Lichtblick in der sonst so trostlosen Geschichte der globalen Erwärmung gewertet. Die Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass die Methanwerte annähernd auf diesem Niveau geblieben waren. Allerdings haben Bousquet und sein Team in den jüngsten Untersuchungen andere Tatsachen entdeckt: Seit 1999 nehmen die vom Menschen verursachten Methan-Emissionen wieder deutlich zu. Dieser Zuwachs wird von den schwindenden natürlichen Methan-Emissionen – vor allem in Nordeuropa – kaschiert. Die Forscher sprechen davon, dass sogar die Werte von den 1980er Jahren erneut erreicht werden.

Methan ist eines der stärksten Treibhausgase und 20 Mal so effektiv wie CO2. „Seit vorindustrieller Zeit haben sich die Werte dieses Treibhausgases auf der Erde fast verdreifacht“, so Bousquet. Wenn sich dieser Trend fortsetze, werde es zu massiven Auswirkungen auf das Klima kommen, meinen die Wissenschaftler. Etwa ein Drittel der Methan-Emissionen kommt aus den Feuchtgebieten, Wäldern, Bränden, Meeren und anderen natürlichen Quellen. Der Rest stammt aus der Produktion und Weiterarbeitung von Öl und Erdgas, von Viehherden, Abfalldeponien und anderen menschlichem Handeln. Durch UV-Strahlung verschwinden 90 Prozent der emittierten Methanmenge wieder.

Dass Methan eine ernstzunehmende Gefahr für das Weltklima darstellt, davon geht auch der Forscher Jos Lelieveld vom Max Planck Institut für Chemie in Mainz aus. Den Grund dafür sieht der Forscher in der Unmöglichkeit die CO2-Emissionen rasch zu reduzieren. Die Gründe dafür liegen bei der Politik. „Die Zunahme von Klimakatastrophen wird aber ein Handeln erforderlich machen“, spekuliert der Forscher. Das könnte zu einem Umdenken bei der Methan-Emission führen: „Methan ist ein wertvoller Rohstoff – und bei Verteuerung der Energiepreise könnte man das Gas aus Deponien, Kohleminen oder der Erdöl-Industrie sinnvoll für die Stromherstellung nutzen.“ Das löse zwar das gesamte CO2-Problem nicht, sorge aber dafür zumindest einen „Teufel“ zu bekämpfen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer