Biowissenschaftler der Frankfurter Universität für Strategien gegen Krebs und Diabetes gefördert

Um das Wagnis junger Forscher auch in unternehmerischer Hinsicht zu unterstützen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem „GO-Bio Wettbewerb“ bundesweit Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, deren Forschungsvorhaben unternehmerisches Potenzial besitzen.

Als eines von sieben Forscherteams auf dem Gebiet der Biowissenschaften wird das Projekt unter der Leitung von Dr. Ricardo Biondi (40) finanziell gefördert. Dr. Biondi ist seit 2007 Biologe an der Medizinischen Klinik I am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Der Forscher, dessen Arbeitsschwerpunkte in der molekularen und strukturellen Biologie sowie in der Biochemie liegen, hat sich erfolgreich mit seinem Projekt bei dieser zweiten von insgesamt fünf Ausschreibungsrunden unter mehr als 80 Bewerbern durchgesetzt. Die insgesamt sieben ausgewählten Teams werden mit einer Gesamtfördersumme von 20 Mio. Euro über die nächsten drei (maximal sechs) Jahre gefördert. Dies gab das BMBF in einer offiziellen Pressemitteilung am 26. Juli 2007 bekannt.

„Dass sich die Forschergruppe unter Leitung von Dr. Biondi unter 85 Mitbewerbern bei dem Förderwettbewerb durchsetzen konnte, ist auch ein Beleg dafür, welchen wichtigen Stellenwert die Erforschung molekularer Mechanismen zur aktivierenden oder hemmenden Beeinflussung von Enzymen zur Behandlung von Krankheiten wie Krebs und Diabetes einnimmt“, erklärt Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Direktor der Medizinischen Klinik I der J.W. Goethe-Universität Frankfurt mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Pneumologie und Ernährungsmedizin. Dr. Biondi wechselte mit Professor Zeuzem in diesem Jahr vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar an die Medizinische Klinik 1 des Frankfurter Universitätsklinikums.

Mit dem Förderwettbewerb unterstützt das BMBF die Forscher darin, ihre wissenschaftliche Idee zu einem tragfähigen therapeutischen Produkt weiterzuentwickeln und ein Unternehmen zu gründen. So ist das Forschungsprojekt des Biologen Dr. Biondi Teil einer geplanten Unternehmensgründung, die nun durch den BMBF-Wettbewerb gefördert wird. Erwartet werden hierfür zirka 1,77 Millionen Euro an Fördergeld für die nächsten drei Jahre. Maßgeblichen Anteil an dem Projekt hat das Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität des Saarlandes unter Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Rolf Hartmann. Die dort ansässige Arbeitsgruppe von Dr. Matthias Engel wird in enger Kooperation mit Dr. Biondi einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projektes leisten.

Biondis Arbeiten widmen sich der Funktion der Enzymgruppe der Proteinkinasen als wesentliche Bestandteile von intrazellulären Signalwegen, die wiederum für die Selbstregulierung der Zelle wichtig sind. Signale zur Übertragung von Informationen zwischen Innen- und Außenbereich der Zelle gehen von diesen Enzymen aus, Störungen dieser Mechanismen können Krankheiten wie Krebs und Diabetes verursachen. Mit einem innovativen Ansatz will Dr. Biondi die Aktivität dieser Enzyme gezielt hemmen oder steigern, um damit effektivere Krebs- und Diabetesmedikamente zu entwickeln. Mit Hilfe seines vom BMBF geförderten Projektes „Entwicklung von allosterischen Substanzen als Inhibitoren oder Aktivatoren von AGC-Proteinkinasen zur Behandlung von Krankheiten“ soll dieser Ansatz für die Entwicklung gezielt agierender molekularer Therapien gegen Krebs und Diabetes vorangetrieben werden.

Weitere Informationen zum BMBF-„Go-Bio Wettbewerb“ finden Sie unter: www.bmbf.de oder unter www.biotechnologie.de

Für weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Stefan Zeuzem
Medizinische Klinik I
Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (069) – 63 01 – 51 22
Fax (069) – 63 01 – 64 48
E-Mail zeuzem@em.uni-frankfurt.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 – 77 64
Fax (0 69) 63 01 – 8 32 22
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