Vegetarier besser vor Krebs geschützt

Wer sich fleischlos ernährt, hat ein geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Das behaupten Forscher der Universität Oxford in einer Studie, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde. Sie stellten bei Vegetariern eine deutlich geringere allgemeine Krebsrate als bei Fleischessern fest.

Bei Darmtumoren war der Zusammenhang allerdings umgekehrt, obwohl man diese Krankheit für gewöhnlich mit häufigem Verzehr von Schweine- und Rindfleisch in Verbindung bringt.

Die Forscher untersuchten die Gesundheitsdaten von 50.000 Briten im Alter zwischen 20 und 89 Jahren und unterteilten sie in Fleischesser, Fischesser, Vegetarier und Veganer. „Bisher wurde die Ernährung noch nie unter diesem Aspekt untersucht“, sagt Studienleiter Tim Key von der Universität Oxford. Der durchschnittliche Fleischverzehr der Fleischesser war allerdings gemäßigt, ebenso hielten sich die meisten Untersuchten aller Gruppen an die Empfehlung, mindestens fünf Portionen Früchte oder Gemüse pro Tag zu sich zu nehmen.

Die Krebserkrankungsrate bei Fisch-Essern und Vegetariern war im Vergleich zu Fleischessern deutlich geringer. Eine Ausnahme bildete dabei jedoch der Darmtumor, von dem die beobachteten Vegetarier häufiger als Menschen mit anderen Ernährungsformen betroffen waren. „Die Studie kann die weit verbreitete Ansicht nicht unterstützen, dass vegetarische Ernährung vor dem Darmtumor schützt. Man sollte daher nochmals überdenken, welche Rolle hier der Fleischverzehr spielt“, so Key.

Eine Fehlernährung durch tägliche fett- und fleischreiche Kost sieht die Medizin als Risikofaktor für Darmkrebs. „Solche Ergebnisse würden der bisherigen Auffassung widersprechen, dass Fleischkonsum gefährlich für den Darmkrebs ist“, so Werner Hohenberger, Präsident der deutschen Krebsgesellschaft, im pressetext-Interview. Höherer Fettanteil im Körper, der in erster Linie auf die Einnahme tierischer Fette zurückgeht, erhöhe die Inzidenz einer Darmkrebs-Erkrankung. „Vegetarier nehmen jedoch definitiv kein tierisches Fett zu sich“, betont Hohenberger.

Der Zusammenhang zwischen Krebserkrankung allgemein und Ernährung sei bisher jedoch noch unzureichend geklärt. „Auch große europäische Studien haben dazu noch keine schlüssigen Ergebnisse geliefert“, so der Erlanger Onkologe.

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Johannes Pernsteiner pressetext.deutschland

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