Masterplan Uferfiltration zur Wasserversorgung in Vietnam

Einer der beiden geplanten Standorte für die Pilotanlage zur Uferfiltration befindet sich am Ufer des Cau River in Vietnam. HTW Dresden/Grischek

Das Forschungsprojekt „AquaViet“, das im Februar an der Fakultät Bauingenieurwesen gestartet ist, soll die Trinkwasserversorgung in Vietnam verbessern.

Dazu wollen die Wissenschaftler einen Masterplan zur Uferfiltration entwickeln, um diese naturnahe Methode der Wasseraufbereitung stärker zu nutzen.

An dem Projekt sind neben der HTW Dresden die TU Dresden, die Dresdner Außenstelle des DVGW Technologiezentrums Wasser, sechs deutsche Unternehmen sowie sieben vietnamesische Partner beteiligt.

Zunächst sollen mögliche Standorte für die Uferfiltratgewinnung erkundet und für die weitergehende Trinkwasseraufbereitung untersucht werden.

Uferfiltrat wird aus Brunnen in der Nähe des Flussufers gefördert. Nach der Infiltration des Flusswassers werden entlang des Fließweges zu den Brunnen Trübstoffe, Mikroorganismen und organische Schadstoffe weitgehend entfernt. In Dresden wird seit 140 Jahren Uferfiltrat der Elbe gewonnen und aufbereitet.

Auch für Vietnam ist dieses Verfahren zur Trinkwassergewinnung interessant, denn diese natürliche Voraufbereitung ermöglicht eine kostengünstige und sichere weitergehende Wasseraufbereitung. Gleichzeitig werden Grundwasserentnahmen verringert, die in Vietnam zu erheblichen Geländesetzungen führen.

Eine große Herausforderung in Vietnam stellen die hohen Ammonium- und Arsenkonzentrationen im Grundwasser dar. Deshalb müssen die Uferfiltratgewinnung und insbesondere die Desinfektion des Trinkwassers so optimiert werden, dass die Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllt werden.

An zwei Demonstrations-Standorten bei Hanoi, am Cau River und am Red River, werden Pilotanlagen aufgebaut und Lösungen für den Betrieb der Anlagen erarbeitet. Dabei kommen innovative Technologien zur Aufbereitung des Rohwassers und online-Monitoringsysteme zum Einsatz.

„Ich freue mich, dass die HTW Dresden mit AquaViet erneut ein internationales Forschungsprojekt einwerben konnte. Damit wird unsere Fachkompetenz auch in Asien beitragen zu einer sicheren Trinkwasserversorgung und zu einer Erweiterung des Marktes für Anlagen und Dienstleistungen deutscher Unternehmen.“, so der Prorektor für Forschung und Entwicklung Professor Knut Schmidtke.

Das Projekt unter Leitung von Professor Thomas Grischek läuft bis Januar 2022, das Teilprojekt der HTW Dresden wird mit 400.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Fakultät Bauingenieurwesen
Prof. Dr. Thomas Grischek
thomas.grischek@htw-dresden.de

http://www.htw-dresden.de

Media Contact

Constanze Elgleb idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer