Herzschrittmacher aus eigenen Zellen?

Weltweit ist die Zellprogrammierung derzeit ein bedeutendes Forschungsfeld in Medizin und Biologie.

Mit ihren Arbeiten zur Programmierung von Stammzellen, die sich zu Zellen des Sinusknotens – dem natürlichen Schrittmacher im Herzen – entwickeln, haben Prof. Dr. rer. nat. Robert David und seine Mitarbeiter Julia Jung und Dr. rer. nat. Christian Rimmbach vom Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC) der Universitätsmedizin Rostock nun international beachtete Forschungsergebnisse erzielt.

Kürzlich wurden diese Daten von Stem Cell Reports veröffentlicht. „Durch spezifische Behandlung können wir die Stammzellen dazu bringen, in der Petrischale gezielt solche Schrittmacherzellen hervorzubringen. Bislang haben wir diese Ergebnisse mit Stammzellen von Mäusen gewonnen.

Im nächsten Schritt wollen wir die Forschung auf menschliche Zellen übertragen, um langfristig eine Alternative zum bisher verwendeten künstlichen, elektrischen Schrittmacher zu entwickeln. So könnte in Patienten mit Herzrhythmusstörungen die natürliche Schrittmacherfunktion wiederhergestellt werden, was einen bedeutenden Fortschritt darstellen würde“, erläutert der 46-jährige Biologe die Arbeit seines Teams.

Infokasten: Das RTC
Am Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC) an der Universitätsmedizin Rostock arbeiten rund 60 Mitarbeiter. Die Wissenschaftler erforschen neue Behandlungsmethoden mit Stammzellen für Herzkrankheiten. Ziel ist es, auf dem Weg der Regenerativen Medizin eine langfristige Heilung des geschädigten Herzens möglich zu machen. Das RTC wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie aus Mitteln des Landes MV und des Strukturfonds der EU.

Videolink: Prof. David und seine Mitarbeiter zu ihrer Forschung – siehe

http://www.med.uni-rostock.de/fileadmin/download/Herzschrittmacher_YT.mp4

Kontakt:
Prof. Dr. rer.nat. Robert David
Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie (RTC)
Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie
Universitätsmedizin Rostock
Tel. +49-381-494-6101
Pressekontakt: Kerstin Beckmann, Tel. +49-381-494-5090

Media Contact

Ingrid Rieck Universität Rostock

Weitere Informationen:

http://www.uni-rostock.de

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