Nord- und Ostsee: Gefährdete Arten im Meer

Die Situation in Nord- und Ostsee ist kaum besser als im Binnenland. Zwar stehen „nur“ 30 Prozent der Arten auf der Roten Liste, doch bei mehr als einem Drittel liegen nicht genügend Informationen vor, um die Beeinträchtigungen ausreichend einschätzen zu können. Lediglich knapp 31 Prozent der marinen Arten sind nachweislich in einem guten Zustand, im Binnenland sind es 38 Prozent.   

Ein bedeutender Gefährdungsfaktor ist nach Angaben des BfN die Fischerei, überwiegend die Grundschleppnetzfischerei. Diese beeinträchtige die Fischbestände, aber auch am Meeresgrund vorkommende Organismen wie Schwämme und Muscheln und die Lebensgemeinschaften der Sandkorallenriffe.

Zudem verringerten Nährstoffeinträge mit anschließender Mikroalgenblüte den Lichteinfall in größere Tiefen und brächten mehr Schwebstoffe ins Wasser.

Darunter leiden wirbellose Tiere, die ihre Nahrung aus dem Wasser filtern. Auch Großalgen sind betroffen. So sei der Blasentang schon seit Jahrzehnten nicht mehr in seiner ursprünglichen Verbreitungstiefe zu finden, da das Licht dort nicht mehr vorhanden ist. Ein dritter Punkt seien Abbau- und Baggerarbeiten, die den Lebensraum festsitzender Arten zerstören.   

In die Analyse der Meeresfische gingen 94 Arten ein. „Die Situation der Knorpelfische wie Dornhai und Glattrochen ist kritisch und hat sich weiter verschärft“, erklärt das BfN.

Das trifft auch auf etablierte Arten wie Aal und Schellfisch zu. Bei Sardelle und Streifenbarbe haben die Bestände zugenommen, vermutlich aufgrund der Erwärmung des Nordseewassers. Generell sind Fische in der Nordsee (27 % der Arten auf der Roten Liste) stärker gefährdet als in der Ostsee (17 %).

Heike Kreutz, www.aid.de 

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