Indien und Deutschland bauen Umweltzusammenarbeit aus

Indien und Deutschland wollen ihre bilaterale Zusammenarbeit im Umwelt- und Klimaschutz ausbauen. „Die Zusammenarbeit mit Indien bietet der deutschen Industrie große Investitionschancen. Sie ist wesentlicher Bestandteil des strategischen Umweltdialogs, den wir nutzen, um intensiv für ein anspruchsvolles Ergebnis bei den internationalen Klimaverhandlungen zu werben“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel heute zur Eröffnung des ersten Deutsch-Indischen Umweltforums in Neu Delhi.

Schwerpunkte des Dialogs sind Klima- und Energiepolitik sowie Wasser-, Abwasser- und Abfallmanagement. An der zweitägigen Veranstaltung nehmen rund 250 Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Regierungsbeamten aus beiden Ländern teil.

Indien gehört zu den aktivsten Nutzern des Klimaschutztransfers unter dem Kyoto-Protokoll (Clean Development Mechanismus – CDM) und ist einer der wichtigsten Partner für CDM-Vorhaben deutscher Unternehmen. Das wirtschaftliche Potential von Energie- und Ressourceneffizienz und der verstärkten Nutzung regenerativer Energien hat in Indien zu einem starken Interesse an Umwelttechnologien geführt. Gabriel: „In meinen Gesprächen mit Vertretern der indischen Regierung und der Wirtschaft ist deutlich geworden, dass in Indien derzeit ein Paradigmenwechsel stattfindet, der Umwelttechnik, made in Germany’ Zugang zu einem enormen Wachstumsmarkt eröffnet.“

Gabriel verwies auf den enormen Bedarf an Abwassertechnik in Indien, da zurzeit nur 20 Prozent des Abwassers behandelt würden. Dabei geht es sowohl um Lösungen für innerstädtische Kanalisationssysteme als auch um dezentrale Anlagen zur Behandlung von Abwasser im ländlichen Raum. Die anfallende Biomasse kann für die Gewinnung von Biogas genutzt werden, die als vielfach verwendbare erneuerbare Energie zur Verfügung steht.

„Erneuerbare Energien sind unverzichtbar, um die rund 400 Millionen Inder, die derzeit über keinen Stromanschluss verfügen, mit Elektrizität zu versorgen. Dies würde die ländlichen Regionen Indiens, in denen es keine Stromnetze gibt, wirtschaftlich und sozial deutlich voranbringen“, sagte Gabriel.

Aus den Mitteln der internationalen Klimaschutzinitiative, die dem Bundesumweltministerium aus der Versteigerung von Zertifikaten im Emissionshandel zufließen, sind 10 Millionen Euro für Klimaschutzvorhaben in Indien bestimmt. Dabei geht es unter anderem um die Verbesserung der Energieeffizienz in der indischen Industrie, die Nutzung der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Ferner ist eine Kreditlinie von bis zu 65 Millionen Euro für Klimaschutzvorhaben vorgesehen.

Das Bundesumweltministerium unterstützt gezielt Exportaktivitäten, um „Greentech Made in Germany“ weltweit an den Markt zu bringen. So bieten die Exportinitiativen RETech und German Water Partnership eine Plattform für Unternehmen aus der Abfall- und Wasserwirtschaft. Ferner besteht im Ministerium eine Servicestelle für Umwelttechnologieexport- und CDM-Vorhaben. Gabriel und sein indischer Kollege Regupathy begrüßten die jüngste CDM-Initiative eines deutschen Unternehmens, die auf dem Umweltforum vorgestellt wurde: Die Firma Osram will in mehreren indischen Bundesstaaten private Haushalte mit insgesamt 1,2 Millionen Energiesparlampen ausstatten. Damit können nach Angaben des Unternehmens bis zu 800.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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