Bewertung der Sicherheit bei der Atommüllentsorgung

Auf der Grundlage einer vergleichbaren Biosphärenmethodik wurde die Biosphärenmodellierung entwickelt und in Langzeitsicherheitsstudien zur Leistungsbeurteilung der Atommüllentsorgung angewendet.


Das BioMoSA-Projekt konzentrierte sich auf die Entwicklung standortspezifischer Biosphärenmodelle zur Leistungsbeurteilung der Atommüllentsorgung. In diesem Zusammenhang wurden ursprünglich fünf europäische Standorte mit verschiedenen ökologischen und landwirtschaftlichen Bedingungen beschrieben und charakterisiert. Für die Untersuchung wurden die in Leistungsbeurteilungsstudien gebräuchlichsten Radionuklide, wie beispielsweise 36Cl, 79Se, 99Tc, 129I, 135Cs, 226Ra, 231Pa, 230Th, 237Np, 239Pu und 238U ausgewählt.

Für jeden Standort wurde ein standortbezogenes Biosphärenmodell mit Parametern erstellt, die als elementunabhängig (menschliche Verbrauchsrate) und elementabhängig (Abwanderung von Radionukliden in den Boden) gelten. Jedes standortspezifische Modell wurde an jedem ausgewählten Standort angewendet und führte zu Berechnungen der jährlichen individuellen Dosen, zur Bestimmung von Schlüsselprozessen und -parametern sowie zu Schätzungen der Ergebnisunsicherheiten. Die Ergebnisse wurden für jedes der zum Vergleich vorgesehenen Nuklide auf eine spezielle Ebene der Aktivitätskonzentration normalisiert.

Alle Funktionen und Prozesse der standortbezogenen Modelle wurden in ein allgemeineres Modell eingefügt, das zum selben Zweck entwickelt wurde. Dieses wurde zur Modellierung der fünf Standorte getestet und die abgeleiteten Ergebnisse stimmten gut mit denen der lokalen Spezialmodelle überein. Deshalb könnte dieses Modell für eine gemeinsame Untersuchung verschiedener Standorte mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Geosphäre-/Biosphäreschnittstellen genutzt werden. Das Tool steht zur Anwendung bereit. Voraussetzung ist eine Softwarelizenz für die numerische Lösungsmethode.

Darüber hinaus wurden im Rahmen des BioMoSA-Projekts auch wesentliche Schlussfolgerungen mit Hinblick auf die Entwicklung standortspezifischer Bewertungstools gezogen. Alle Projektergebnisse werden voraussichtlich einen wesentlichen Beitrag zur Minimierung der Unsicherheit leisten, die mit der Langzeitdosenbeurteilung von Populationsgruppen zusammenhängt. Diese Ergebnisse werden das öffentliche Vertrauen in solche Studien zur Beurteilung potenzieller radiologischer Risiken stärken. Sie werden darüber hinaus Behörden und Regulierungsgremien mit tragfähigen Grundsätzen zur Leistungsbeurteilung von Lagersystemen ausstatten.

Media Contact

Dr. Jürgen Kinder ctm

Weitere Informationen:

http://www.gsf.de

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