Industrielle Landwirtschaft treibt Klimawandel voran

Eine der größten globalen Quellen für klimaschädliche Treibhausgase ist die Landwirtschaft. Ein von Greenpeace heute veröffentlichter Report zeigt auf, dass sie bis zu einem Drittel der weltweiten Treibhausgase erzeugt – unter anderem durch die Überdüngung der Äcker mit Stickstoff.

Autor des Reports, der vor der Internationalen Grünen Woche in Berlin (18.-27. Januar) erscheint, ist der Wissenschaftler Pete Smith von der britischen Universität Aberdeen. Er verfasste bereits den Landwirtschaftsteil des 4. Berichtes des UN-Klimarates IPCC zum Zustand des Weltklimas.

„Der Ausstoß von Klimakillern in der industriellen Landwirtschaft hat einen kritischen Punkt erreicht, es muss dringend gegengesteuert werden“, sagt Landwirtschaftsexperte Alexander Hissting von Greenpeace. „Mit einfachen Mitteln kann die Landwirtschaft zu einem natürlichen Speicher von Treibhausgasen werden und so dem Klimawandel entgegenwirken.

Die von hohem Energieeinsatz und Chemikalien abhängige industrielle Landwirtschaft darf nicht weiter staatlich unterstützt werden. Greenpeace fordert von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer, eine Abgabe auf Kunstdünger und Pestizide einzuführen, um Projekte zur klimafreundlichen Umgestaltung der Landwirtschaft zu finanzieren.“

Die Landwirtschaft erzeugt Methan, Lachgas und CO2 vor allem durch den übermäßigen Einsatz von Stickstoffdünger, Urwaldrodungen für

Acker- und Weideland, die Herunterwirtschaftung von Böden und die intensive Tierhaltung. Weltweit belaufen sich die Emissionen auf 17 – 32 Prozent des gesamten vom Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen. Das entspricht aktuell 8,5 – 16,5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Äquivalente bezeichnen eine gemeinsame Bewertung für Treibhausgase. Methan und Lachgas werden dabei entsprechend ihrer Klimawirksamkeit in Bezug zu CO2 gesetzt.

Die Überdüngung von Böden ist nach Berechnungen von Greenpeace der größte Verursacher von Treibhausgasemissionen in der landwirtschaftlichen Produktion. 2,1 Milliarden Tonnen CO2- Äquivalente gehen jedes Jahr auf das Konto der Stickstoffdüngemittel.

Die Überdüngung führt zu Lachgasemissionen, die fast 300 Mal so klimazerstörend sind wie CO2. Greenpeace nennt als Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft, den Kunstdünger-Einsatz zu verringern, brachliegende Böden zu vermeiden, den Humusanteil auf dem Acker zu erhöhen sowie weniger Fleisch zu erzeugen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Alexander Hissting, Tel.
040-30618-339 oder 0171-8781 185, und Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618-343. Den Report „Cool Farming: Climate impacts of agriculture and mitigation potential“ (43 S.) und eine deutsche Zusammenfassung (4 S.) finden Sie unter www.greenpeace.de.

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Weitere Informationen:

http://www.greenpeace.de

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