Wenn Vater oder Mutter an Krebs erkranken

Wie geht es Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wenn Vater oder Mutter an Krebs erkranken? Wie gehen sie mit Sorgen und Ängsten um? Wann treten psychische Probleme auf?

Wie sich die Krebserkrankung eines Elternteiles auf die seelische Gesundheit auswirkt, soll eine Studie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg unter Leitung von Professor Dr. Franz Resch klären. Dazu werden noch Studienteilnehmer zwischen 12 und 21 Jahren gesucht.

Die Studie begleitet Jugendliche und junge Erwachsene mit einem an Krebs erkrankten Elternteil über zwei Jahre. Die Teilnehmer werden zu kurzen Interviews eingeladen und erhalten Fragebögen. Die Erkrankung des Elternteils kann bis zu fünf Jahre zurückliegen. Auf Wunsch erhalten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen beratende Hilfe durch Heidelberger Ärzte und Psychologen.

Jugendliche und junge Erwachsene, die mit einer Krebserkrankung ihrer Eltern konfrontiert werden, sind zum Teil erheblichen psychischen Belastungen ausgesetzt. Häufig nehmen sie in dieser Situation ihre Sorgen und Ängste jedoch kaum wahr, da sie ihre Eltern im Alltag unterstützen und mit Verantwortung übernehmen. Die Befürchtungen aber bleiben: Muss ich nun immer zuhause sitzen? Was, wenn der Krebs erblich ist?

Betroffene junge Menschen tragen nachgewiesen ein hohes Risiko, Belastungssymptome zu entwickeln. Doch bisher werden diese in der psychosozialen Versorgung nur sehr unzureichend berücksichtigt. Die Ergebnisse der Heidelberger Studie sollen dazu beitragen, in Zukunft gezielt Hilfe anbieten zu können.

Psychische Belastung der Kinder wird bisher kaum berücksichtigt

Die Studie ist Teil des Förderschwerpunktprogramms „Psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“ der Deutschen Krebshilfe, für das sie insgesamt 2,8 Millionen Euro bereitstellt. Ziel das Programms ist es, in Deutschland die psychosozialen Versorgungsangebote für Kinder und Jugendliche mit einem an Krebs erkrankten Elternteil aufzubauen und nachhaltig im Gesundheitssystem zu verankern.

Für die Teilnahme wird eine Aufwandsentschädigung von insgesamt 100 Euro gezahlt. Interessenten erhalten weitere Informationen zu Studie und Anmeldung unter der Telefonnummer: 06221 / 56 36 800 (Diplom-Psychologin Juliane Groß, Dr. med. Fridrike Stute) oder per E-Mai:l kinder-krebskranker-eltern@med.uni-heidelberg.de.

Von einer Krebserkrankung betroffene Eltern können sich unter derselben Telefonnummer über die Beratung „Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“ informieren und anmelden.

Ansprechpartner:
Professor Dr. med. Franz Resch
Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Universitätsklinikum Heidelberg
Blumenstr. 8
69115 Heidelberg
Weitere Informationen im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/kinder-krebskranker-eltern
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

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