Menschen verlieren langsam Intellekt und Emotion

Menschen verlieren aufgrund der Genmutation, die mit der Evolution einher geht, ihren Intellekt und Emotionen. Dies besagt eine aktuelle Studie der Stanford University. Unsere Vorfahren waren gezwungen, ihren Intellekt für das Überleben einzusetzen.

Der Druck für eine Gen-Selektion für die Entwicklung des Intellekts war demnach überaus hoch. Mit der Entwicklung der Agrikultur und später der Urbanisierung wurde der Druck für dieses Selektionsverfahren gemindert. In rund 120 Generationen sollen zwei oder mehrere Genmutationen schädlich für diese beiden menschlichen Fähigkeiten sein. Die Forscher sind dennoch unbesorgt, denn diese Entwicklung soll überaus langsam vonstattengehen und zukünftige technologische Innovationen Lösungen finden.

Mutation nach Zufallsprinzip

„Mutationen sind ungerichtete Veränderungen am Erbgut. Das heißt, dass sie zufällig entstehen und nicht durch selektiven Druck“, erläutert Werner Emberger, Senior-Scientist am Institut für Humangenetik der Medizinischen Universität Graz http://meduni-graz.at , im Interview mit pressetext. Allerdings würde die Häufigkeit des Auftretens von Gen-Veränderungen von vielerlei Faktoren beeinflusst. Chemischen Substanzen oder Strahlen zum Beispiel können sie erhöhen. Die meisten dieser Mutationen hätten jedoch keine unmittelbare Auswirkung auf den Menschen.

„Da sie grundsätzlich ungerichtet sind, führen viele dieser Mutationen allerdings auch zu einem Funktionsverlust von Eiweißkörpern und haben dann meist negative Effekte. So sind Mutationen in Körperzellen ein wesentlicher Faktor in der Krebsentstehung“, führt der Experte aus. Einige spontan aufgetretene Mutationen hätten jedoch sogar positive Auswirkungen. Sollten diese im Sinne der Anpassung auf geänderte äußere Bedingungen sein, könnten sie mit einem Fortpflanzungsvorteil einhergehen.

Technologie gegen Genmutation im speziellen Fall

Es stellt sich die Frage, ob der langsame Verlust des Intellekts und der Emotionen auch mit der fortschreitenden Technologie in Zusammenhang steht, die dem Menschen das Leben generell vereinfacht. „Ich halte diese Theorie für zweifelhaft, da die heutige Komplexität der Alltagstechnologie ein strukturierteres Denken verlangt und unser sogenannt 'technisch vereinfachtes Leben' häufig mit hohen intellektuellen und emotionalen Anforderungen einhergeht“, so der Genforscher.

„Ich denke auch nicht, dass die künftige Technologie der Genforschung dem Auftreten von genetischen Veränderungen Einhalt bieten wird. Die Frage ist auch, ob dies generell überhaupt erwünscht ist“, führt Emberger aus. Nur bei bestimmten Fragestellungen wie der Bekämpfung von Krebs oder der Therapie von Erbkrankheiten wäre eine Einflussnahme auf diese Mechanismen von großer medizinischer Bedeutung.

Media Contact

Andreea Iosa pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.stanford.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer