Hormone gegen Borderline Syndrom?

Das Borderline Syndrom ist eine psychische Störung, die häufig mit extremen Stimmungsschwankungen und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie Partnerschaften einhergeht.

In einer aktuellen Studie der Heidelberger Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie (Ärztliche Direktorin: Professor Dr. Sabine Herpertz) wird derzeit untersucht, welche Rolle das körpereigene Hormon Oxytocin dabei spielt. Für diese Studie suchen die Forscher nun Frauen mit Borderline Syndrom oder emotional instabiler Persönlichkeitsstörung im Alter von 18 bis 36 Jahren, die nicht regelmäßig Medikamente dagegen nehmen.

Oxytocin hat bei Gesunden nachgewiesenermaßen die Wirkung, Angst- und Stresserleben im zwischenmenschlichen Austausch zu vermindern, in dem es die Vertrauensbildung erleichtert. Ziel der Studie ist es, zu überprüfen, ob sich das Hormon für die Behandlung von Patientinnen eignen könnte, und welchen Einfluss es auf die Wahrnehmung emotionaler Gesichtsausdrücke hat.

Die Wissenschaftler führen bei den Studienteilnehmern zunächst eine umfangreiche psychologische Diagnostik durch. In einem zweiten Termin verabreichen sie eine geringe Menge Oxytocin oder ein Placebo, also ein Präparat ohne Wirkstoff, per Nasenspray. Anschließend betrachten die Probanden Bilder, die emotionale Gesichtsausdrücke zeigen, während ihre Hirnaktivität mit Hilfe einer Kernspintomographie dargestellt wird, die mit keinerlei Strahlenbelastung verbunden ist. Die Klinik für Allgemeine Psychiatrie zahlt Teilnehmern eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich unter Telefon 06221/56 36 502 melden.

Weitere Informationen über die Klinik für Allgemeine Psychiatrie im Internet:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Klinik-fuer-Allgemeine-Psychiatrie-.106704.0.html
Ansprechpartnerin:
Dr. Katja Bertsch
Klinik für Allgemeine Psychiatrie
Universitätsklinikum Heidelberg
Voßstraße 2
65119 Heidelberg
Tel.: 06221/56 36 502
Fax: 06221/56 59 98
E-Mail: katja.bertsch@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer