Gewalt in Medien und jugendliche Gewaltbereitschaft
Prof. Günter Huber von der Universität Tübingen, Dr. Werner Hopf, Psychologe bei der Schulberatung Oberbayern-Ost, und Dr. Rudolf Weiß, früher Oberschulamt Stuttgart, untersuchten dies in einer zweijährigen Längsschnittstudie mit Hauptschülern aus Bayern.
Die Studie umfasste zwei Fragebögen. Auf dem ersten gaben die Schüler an, wie oft sie als Kind mit Gewalt in Medien konfrontiert wurden. Außerdem wurde der momentane Konsum an gewalthaltigen Medien eingeschätzt. Diese Befragung wurde zwei Jahre später wiederholt. Zusätzlich wurde ein zweiter Fragebogen ausgewertet, der Aufschluss darüber gab, wie Jugendliche in bestimmten Konfliktsituationen über den Gebrauch von Gewalt entscheiden würden.
Beteiligt waren 1400 Schüler, 653 nahmen an der Längsschnittstudie teil. Die Auswertungen ließen einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Horror- und Gewaltfilmen in frühen Jahren und in der Pubertät erkennen. Die Bereitschaft zur Gewalt stieg über die Jahre mit zunehmendem Konsum von medialer Gewalt. Die größte Gefahr liegt nach der Studie in der Nutzung von Computergewaltspielen. Pädagogische Maßnahmen genügen nach Meinung der Wissenschaftler nicht, um den Konsum gewalthaltiger Medienprodukte zu reduzieren. Deshalb sei auf politischer Ebene ein Verbot von extrem gewalthaltigen Video- und Computerspielen einzufordern.
Weitere Informationen:
Prof. i. R. Dr. Günter L. Huber,
Pädagogische Psychologie
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Tel. (07071) 885147, Fax (07071) 885147
E-Mail: huber.paedpsy@uni-tuebingen.de
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