Einfacher chirurgischer Eingriff macht Männer wieder fruchtbar

Eine einfache Operation kann laut Wissenschaftern der Universität Bonn eine der Hauptursachen für männliche Unfruchtbarkeit beheben. Das Team um Sebastian Flacke wies nach, dass ein nur gering invasiver Eingriff zur Korrektur blockierter Blutgefäße in den Hoden die Fruchtbarkeit wieder herstellte. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Jahrestreffen der Radiological Society of North America in Chicago der Öffentlichkeit vorgestellt. Experten wie Allan Pacey von der University of Sheffield erklärten, dass die präsentierten Ergebnisse nicht schlüssig seien, da keine Kontrollstudie durchgeführt wurde.

Eine Reihe von Wissenschaftern geht davon aus, dass Krampfadern in den Hoden, so genannte Varicocelen, eine der Hauptursachen für die männliche Unfruchtbarkeit sind. Varicocelen werden durch Probleme bei der Blutzirkulation verursacht. Sie sind relativ verbreitet. Es wird angenommen, dass rund zehn bis 15 Prozent der Männer betroffen sind. In vielen Fällen harmlos, können sie zu Problemen mit der Fruchtbarkeit führen. Sie verursachen eine Ansammlung von warmem Blut, das die Temperatur im Hodensack erhöht und damit die Anzahl der Spermien verringern kann.

Frühere Studien ergaben, dass offene chirurgische Eingriffe zur Entfernung der Varicocelen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Männer hatten. Jetzt setzte das Team mit der Embolisation ein neues Verfahren ein. Ein kleiner Katheter wird in die Leistengegend und in die Varicocelen eingeführt. Eine winzige Spirale aus Platin und eine spezielle Flüssigkeit werden über den Katheder eingesetzt, um die blockierte Vene wieder frei zu machen und den Blutfluss in eine andere Richtung zu lenken. Da der Eingriff nur wenig invasiv ist, können die Patienten laut BBC am nächsten Tag wieder arbeiten gehen. Die Wissenschafter führten diesen Eingriff an 173 unfruchtbaren Männern durch. Es zeigte sich, dass sich Beweglichkeit und Menge des Spermas innerhalb von drei Monaten verbesserten. Sechs Monate nach der Operation hatten 45 Paare, 26 Prozent der Teilnehmer, eine Schwangerschaft erzielt.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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