Wenig Omega-3 Fettsäuren in Markenjoghurts / Greenpeace-Studie: Ökoprodukte haben Spitzenwerte

Bei Butter schnitt eine angebliche Weidebutter von Campina (Mark Brandenburg) am schlechtesten ab. Das ist das Ergebnis einer Studie, in der Greenpeace jetzt die Fettzusammensetzung bekannter Markenartikel wie Actimel, LC1, Ehrmann, Landliebe, Müller und Kerrygold durch ein spezialisiertes Milchlabor untersuchen ließ.

Insgesamt wurden zwölf Butter- und 21 Joghurtprodukte getestet, sechs davon aus ökologischer Erzeugung. Die Bioprodukte hatten insgesamt deutlich höhere Werte an Omega-3 und anderen wertvollen Fettsäuren.

„Wer Ökomilchprodukte kauft, schützt nicht nur die Umwelt, sondern stärkt auch die eigene Gesundheit“, sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Bei Joghurt und Butter, die aus konventioneller Erzeugung stammen, gibt es gravierende Unterschiede. Sehr enttäuscht bin ich von den schlechten Werten vieler bekannter Joghurthersteller. Hier sollte dringend die Haltung und Fütterung der Milchkühe verbessert werden. „

Zahlreiche Studien belegen, dass die Omega-3 Fettgehalte in der Milch hoch sind, wenn Kühe vorwiegend auf der Weide gehalten und mit Grünfutter ernährt werden. Bei Hochleistungsmilchkühen, die viel Kraftfutter erhalten und im Stall stehen, sinkt der Anteil ungesättigter Fett- und Omega-3 Säuren dramatisch ab. In diesem Sommer hatte Greenpeace bereits eine Studie der Universität Kassel veröffentlicht, in der Frischmilch verschiedener Molkereien untersucht worden war. Auch dort schnitt die Biomilch am besten ab.

„Von Produkten, die Landliebe oder Weidebutter heißen, verspreche ich mir als Verbraucher mehr. Offensichtlich werden die Verbraucher hier getäuscht, denn wenn es sich wirklich um Weidebutter handeln würde, müssten die Werte bei der Campina Butter deutlich besser sein“, kommentiert Hofstetter. Greenpeace prüft nun wegen Verbrauchertäuschung rechtliche Schritte gegen Campina. In der Vergangenheit war der Molkereikonzern bereits dadurch aufgefallen, dass bei seinen Milchlieferanten Gen-Pflanzen angebaut und verfüttert werden.

Die regelmäßige Aufnahme von Omega-3 Fettsäuren über das Essen kann vielen Krankheiten vorbeugen. Sie scheint das Herzinfarkt- und Krebsrisiko positiv zu beeinflussen. Mit „guten“ Milchprodukten kann rund die Hälfte des täglichen Omega-3 Bedarfs gedeckt werden. Seefisch und Rapsöl haben ebenfalls hohe Omega-3 Werte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher ein bis zwei Mal pro Woche frischen Fisch zu verzehren. Angesichts der weltweiten Überfischung sollte nach Ansicht von Greenpeace jedoch der Fischverzehr nicht erhöht werden.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, mobil unter Tel. 0171 – 8706 645 oder unter Tel.: 040 – 30618386. Grafiken zur Qualität der untersuchten Milch können Sie im Internet unter www.einkaufsnetz.org/gesunde-milch herunterladen.

Media Contact

Martin Hofstetter presseportal

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer