Autozulieferer: Europa top – Nordamerika flop

Während die europäischen Automobilzulieferer in punkto Ertragskraft seit 2004 die Spitzenposition auf dem Weltmarkt innehaben, geraten nordamerikanische Hersteller und Zulieferer immer stärker unter Druck und müssen serienweise Insolvenz anmelden. Das hat eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney zur Automobilindustrie ergeben. Demnach liegt der Schlüssel zum Erfolg vor allem in der Entwicklungskompetenz.

„Die eigene herausragende Entwicklungskompetenz und die optimale Nutzung des technologischen Know-hows der Lieferanten führen zu höherer Ertragskraft“, erklärt A.T. Kearney-Berater und Automotive-Experte Robert Kromoser. Unter den Paradeunternehmen fänden sich vor allem europäische Zulieferer. „Die Zulieferer in Europa – dabei sind deutsche und österreichische Unternehmen wie Magna hervorzuheben – verstehen es besonders, gute Ideen zu erkennen und auf den Markt zu bringen“, erklärt Kromoser gegenüber pressetext.

In Nordamerika dagegen musste der Studie zufolge allein in den vergangenen fünf Jahren ein Viertel der Zulieferer – nach Umsatz gerechnet – Insolvenz anmelden. „Die nordamerikanischen Hersteller sind stärker kostengetrieben und nicht so stark in der Entwicklung“, meint Kromoser. Verschärft werde die Situation durch den steigenden Stahlpreis sowie die Konkurrenz aus Niedriglohnländern. Die indische Automobilindustrie etwa verzeichnet jährliche Zuwachsraten von mehr als 30 Prozent.

Die Gefahr durch Niedriglohnländer drohe natürlich auch den europäischen Zulieferern, so Kromoser. Zum einen seien diese aber etwas besser gegen den Konkurrenzdruck gewappnet als die nordamerikanischen Rivalen. „Darüber hinaus kann man Indien und Co aber auch als Chance sehen und etwa einen Teil der Wertschöpfungskette dorthin verlegen, um die eigenen Kosten zu senken“, so Kromoser im pressetext-Gespräch.

Um den Abwärtstrend zu stoppen, müssten die nordamerikanischen Zulieferer vor allem Innovationen vorantreiben. Ein schneller Erfolg ist dabei aber nicht abzusehen. „Ein gewisser Abstand zu den europäischen Zulieferern ist schon vorhanden“, räumt Kromoser ein. Darüber hinaus profitieren die europäischen Zulieferer vom boomenden osteuropäischen Automarkt. Während die Produktionsstandorte in Nordamerika und Westeuropa stagnierten, wurden in Osteuropa Zuwachsraten von fünf Prozent realisiert.

Media Contact

Jörn Brien pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.atkearney.at

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