Afrika: Beschneidung der Männer soll HIV verhindern

Bei Männern könnte die Beschneidung die HIV Belastung für Afrika deutlich verringern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie gekommen, an der unter anderem UNAIDS beteiligt war. Dieser Eingriff soll in den nächsten 20 Jahren rund sechs Millionen HIV Infektionen und drei Millionen Todesfälle in Schwarzafrika verhindern können. Diese Berechnungen basieren auf Forschungsergebnissen, die 2005 publiziert, davon ausgingen, dass eine Beschneidung das HIV Risiko bei heterosexuellen Männern um rund 60 Prozent verringert. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden in dem Fachmagazin PLoS Medicine http://medicine.plosjournals.org/perlserv/?request=index-html veröffentlicht.

Ein internationals Wissenschaftlerteam nutzte Daten zu den HIV Infektionsraten und der Verbreitung der Beschneidung bei Männern in Afrika um eine mögliche Auswirkung vorherzusagen. Mittels eines mathematischen Modells wurde errechnet, was passiert, wenn in den nächsten zehn Jahren alle Männer in Schwarzafrika beschnitten werden würden. Es wurde ermittelt, dass innerhalb eines Jahrzehnts zwei Millionen neue HIV Infektionen rund 300.000 Todesfälle verhindert werden könnten. In den folgenden zehn Jahren würden weitere 3,7 Millionen Infektionen und 2,7 Millionen Todesfälle nicht eintreten. Damit wäre einer von vier Todesfällen in Südafrika verhindert. Die meisten Infektionen würden bei Männern verhindert. Das sollte jedoch laut BBC auch einen entsprechenden Effekt bei Frauen haben.

Catherine Hankins, Chief Scientific Adviser von UNAIDS und Mitautorin der Studie, erklärte, dass es ein unglaubliches Potenzial der Beschneidung bei Männern für eine Beeinflussung von HIV vor allem in Schwarzafrika gebe. Die Wissenschaftler konzentrierten sich jetzt auf aktuelle Untersuchungen zur Übertragung des Virus von Männern auf Frauen um das Modell weiter zu verfeinern. „Die Sicherheit, Akzeptanz und die Kosten der Beschneidung bei Männern werden ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Ohne eine entsprechende Aufnahme wird keiner dieser Effekte zu erzielen sein.“ Derzeit seien die Praktiken in Schwarzafrika von Land zu Land sehr verschieden. „In West- und Zentralafrika stehen hohen Beschneidungsraten weniger HIV Infektionen gegenüber. In Süd- und Ostafrika finden weniger Beschneidungen statt, die Infektionsraten sind entsprechend höher.“

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.unaids.org

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