Neue Studie zum Umgang von Konsumenten mit neuen Technologien

  • Tekki-Generation ist älter, als man denkt
  • Handy hält Spitzenposition bei Nutzung/Internet ist Kaufentscheidungsmedium

90% der deutschen Internetnutzer verfügen über mindestens ein neues technisches Endgerät wie etwa ein Multimediahandy, Smartphone oder einen MP3-Player. Die Heavy User neuer Endgeräte und Services sind dabei weit älter als bisher angenommen. Die Generation Tekki ist nämlich überwiegend zwischen 30 und 49 Jahre alt. Über die Hälfte der Befragten sind Gern- und Häufignutzer und nutzen das Internet bevorzugt für ihre Kaufentscheidung. So lautet das Kernergebnis einer Trendstudie von INTERONE WORLDWIDE, der internationalen Multi-Channel-Agentur der BBDO-Gruppe, die im März 2005 unter 1000 Konsumenten im Alter von 14 bis 49 Jahren durchgeführt wurde.

Hatte man bislang vermutet, daß die Nutzung neuer Technologien vor allem eine Sache von jungen Verbrauchern sei, zeigt die aktuelle Studie ganz klar, daß die Trendsetter unter den Tekkis bereits im Alter von 30 bis 49 sind. 54% aller Befragten nutzen mindestens zwei neue Endgeräte und zwei neue interaktive Services oft beziehungsweise regelmäßig. Mit 60% stellen die Konsumenten über 30 Jahre den Hauptanteil an Heavy Usern bei der Nutzung von Endgeräten und Services. Während die 14- bis 29jährigen vor allem MP3-Player nutzen und in Online-Communitys ihre Zeit verbringen, zeigen die über 30jährigen eine Vorliebe für DVD-Rekorder und digitales Fernsehen.

90% der Befragten verfügen über mindestens ein Endgerät. Die Top-3-Gruppe wird angeführt vom Multimediahandy, gefolgt vom MP3-Player und Spielekonsolen. 54% aller Befragten besitzen mindestens zwei Geräte, 35% sogar mindestens drei. Das Handy ist in der Nutzung fest im Alltag integriert, während MP3-Player und Spielekonsolen klare Freizeitfavoriten sind. Auffällig ist, daß bei der Generation Tekki Handybesitz und häufige Nutzung quasi deckungsgleich sind. Kein anderes Medium ist so beliebt und wird so häufig genutzt.

Die meiste Zeit im Internet verbringen die Konsumenten mit Auktionen und Shopping. Danach folgen Community-Services als beliebteste Plattform. Nur 5% aller Befragten nutzen Musik-Downloads sehr oft. Allerdings zeigt sich bei diesem Thema und bei der Community-Nutzung am stärksten der Generationen-Gap: 22% der 14- bis 29jährigen nutzen Download-Services häufig, 42% Community-Angebote. Bei den 30- bis 49jährigen sind es hingegen nur 11% beziehungsweise 24%. Erstaunlich: Fast die Hälfte der Frauen (46%) greift nie auf Downloads von Musik und Videos zurück, während nur 29% der Männer darauf verzichten.

Klarer Verlierer unter den Angeboten sind Online-Games. Während Video-on-demand und digitales TV im Moment noch an der Verfügbarkeit scheitern, gilt Online-Gaming schlicht als unbeliebt.

Das Internet hat sich hingegen als Informationsmedium fest etabliert. Bei den Tekkis rangiert es mit 99% sogar vor der TV-Nutzung mit 87%. Weit abgeschlagen sind mit 8% mobile Portale und Websites. Trotz der hohen Verbreitung und Beliebtheit von Multimediahandys werden die Angebote der Provider und Netzbetreiber also nicht genutzt. Selbst das durch Werbung stark gepushte MMS schneidet schlecht ab. 52% der Befragten nutzen dieses Angebot nie.

Tekkis sind sehr gut informierte Verbraucher. Besondere Glaubwürdigkeit verkörpert für sie dabei das Internet. Kaufentscheidungen gründen Tekkis daher vorwiegend auf Informationen aus dem Internet (78%). Persönliche Beratung, Word-of-mouth und Testberichte folgen als wichtige Kaufentscheidungskriterien. Um Sympathie für eine Marke, ein Angebot oder ein Produkt aufzubauen, bleibt aber TV Sympathieträger Nummer 1.

Fazit:

  • Die Intensivnutzer unter den Tekkis sind Menschen, die über 30, fest im Beruf etabliert sind und über entsprechendes Einkommen verfügen, um die Angebote der neuen Technologien häufig nutzen zu können. Sie sind die Trendsetter und Geldausgeber. Bislang haben sich Unternehmen mit diesen Heavy Usern jedoch kaum beschäftigt.
  • Das Internet verfügt über eine hohe Glaubwürdigkeit, wird als Informationsmedium benutzt und löst Kaufentscheidungen aus. Damit hat sich das Internet in der Bedeutung für die Generation Tekki vor alle anderen etablierten Medien geschoben.
  • Populäre Plattformen wie MP3 und Spielekonsolen werden von der werbetreibenden Industrie völlig ignoriert. Hier zeigen sich durch die Studie völlig neue, noch zu erschließende Potentiale.
  • Während Auktionen, Shopping und die Teilnahme an Communitys in der Beliebtheit weit vorne liegen, landen viele von der Industrie gepushte Angebote wie Musik-Downloads, Video-on-demand und Online-Gaming abgeschlagen auf den hinteren Plätzen des Interesses.
  • Ganz deutlich zeigt sich: Das Handy ist das Zugangsmedium schlechthin, es fehlen jedoch nach wie vor die relevanten Angebote. Besonders eklatant ist dabei der Kontrast zwischen der Nutzung und Beliebtheit von Multimediahandys und der Nichtnutzung und Unbeliebtheit von mobilen Portalen. Hier sind Netzbetreiber und Hersteller verstärkt gefragt, relevante Angebote für Konsumenten zu entwickeln. Darüber hinaus sollten Unternehmen Verbrauchern eigene Angebote machen.
  • Das Internet ist das glaubwürdigste Medium für die Generation Tekki, um sich zu informieren und sogar Kaufentscheidungen zu treffen. Unternehmen tun also gut daran, in Content und Qualität ihrer Websites zu investieren.
  • TV wird weiterhin als emotionales Medium angesehen, spielt aber als Kaufimpulsauslöser eine geringere Rolle.
  • Die beliebtesten Produkte der Generation Tekki sind Digicams, DVD und MP3.

„Die Studie zeigt deutlich, daß das Geld für neue Endgeräte und Services bei ganz anderen Konsumenten zur Verfügung steht als bisher angenommen. Die werbetreibende Industrie täte also gut daran, sich mit der Konsumentengeneration intensiv zu beschäftigen, die den eigentlichen Kern der Generation Tekki stellt: den 30- bis 49jährigen. Darüber hinaus zeigt die Umfrage, daß nichtrelevante Inhalte vom mündigen und gut informierten Verbraucher abgestraft werden. Hier müssen Unternehmen noch viel deutlicher auf die Interessen der Konsumenten eingehen und sich genau überlegen, über welche Kanäle ihre Angebote am sinnvollsten zu plazieren sind“, kommentiert Martin Hubert, Sprecher der Geschäftsführung bei INTERONE WORLDWIDE, die Ergebnisse.

Der Studien-Steckbrief

Im Auftrag von INTERONE WORLDWIDE befragte OMD online im März 2005 über 1000 Verbraucher im Alter von 14 bis 49 Jahren. Die Trendbefragung ist eine qualitative Studie und zeichnet ein Porträt der deutschen Generation Tekki.

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Martin Hubert presseportal

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