Neuer Test für textile Gewebeverträglichkeit

Der Test zur Gewebeverträglichkeit von Textilien an den Hohensteiner Instituten hilft bei der Optimierung von textilen Medizinprodukten und bietet Sicherheit bei deren Anwendung.

Um den geschwächten Organismus des Patienten nicht zusätzlich zu belasten, ist eine gute Hautverträglichkeit textiler Medizinprodukte besonders wichtig. Die europäische Norm EN ISO 10993 sieht deshalb für diesen Produktbereich biologische Sicherheitsbeurteilungen vor: So muss z. B. für textile Medizinprodukte, die in Kontakt mit unverletzten Körperoberflächen kommen, ein Test zur Gewebeverträglichkeit durchgeführt werden. Dabei wird die biologische Verträglichkeit von Substanzen, die aus dem textilen Material heraus lösbar sind, in einem Zellsystem als Summenparameter quantitativ erfasst und beurteilt.

Als eine der ersten Prüfeinrichtungen in Deutschland bieten die Hohensteiner Institute in Bönnigheim einen auf der EN ISO 10993 basierenden Zytotoxizitätstest speziell für Textilien an. Um die natürliche Tragesituation noch besser zu simulieren, verwenden die Hohensteiner Wissenschaftler als „Lösungsmittel“ Schweißextrakt. Die Anforderungen an die Fixierung von Substanzen oder Partikeln an die Textilfasern sind damit noch deutlich anspruchsvoller definiert, als es die Norm vorsieht. Erfasst wird die biologische Reaktion, der aus den Textilien extrahierten Stoffe, durch Zellsysteme der Haut, d. h. Bindegewebszellen (Fibroblasten) oder Hautzellen (Keratinozyten). Diese reagieren während des Wachstums sehr empfindlich auf partikuläre Verunreinigungen, Abweichungen des pH-Wertes, Farbunbeständigkeiten usw.. Veränderungen des Zellenwachstums während der Inkubationszeit sind deshalb sehr aussagekräftig und lassen Rückschlüsse auf die Verträglichkeit der geprüften Textilien gegenüber menschlicher Haut zu.

Der Hohensteiner Test zur Gewebeverträglichkeit stellt nicht nur im Hinblick auf die Optimierung textiler Medizinprodukte und deren Sicherheit in der Anwendung ein wichtiges Instrument dar. Auch in Bereichen wie der Berufskleidung stellt er eine hervorragende Ergänzung bestehender Systeme, wie z. B. der Schadstoffprüfungen des Öko-Tex Standard 100, dar.

Hohensteiner Institute
Kompetenzzentrum Medizintextilien
Dr. Dirk Höfer
Telefon 07143 / 271 432
E-Mail d.hoefer@hohenstein.de
www.hohenstein.de

Media Contact

Britta Gortan idw

Weitere Informationen:

http://www.hohenstein.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer