Arbeitslose profitieren von mehr Arbeitsvermittlern

Das zeigen die Ergebnisse eines Modellprojekts, in dem getestet wurde, ob ein personell verstärktes Vermittlerteam in den Arbeitsagenturen Arbeitslose schneller und dauerhafter vermitteln kann.

Aus einer Begleitstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht hervor, dass der Nutzen am größten ist, wenn die intensive Betreuung gleich zu Beginn der Arbeitslosigkeit einsetzt.

„Mehr Personal kostete zwar mehr Geld, konnte aber auch schneller und besser vermitteln“, stellen die Arbeitsmarktforscher in ihrer Studie fest.

Menschen, die gleich zu Beginn der Arbeitslosigkeit intensiver betreut wurden, profitierten laut der IAB-Studie am meisten von der erhöhten Vermittlerzahl. Ihre Chance, eine Beschäftigung zu finden, die nicht öffentlich gefördert werden muss, erhöhte sich um 25 Prozent. Auch sieben Monate nach Beginn der Arbeitsaufnahme hatte sich an diesem positiven Effekt nahezu nichts geändert.

Langzeitarbeitslose hatten im Modellprojekt eine um 18 Prozent höhere Chance, eine ungeförderte Beschäftigung zu finden. Häufig handelte es sich bei diesen Jobs jedoch um befristete Arbeitsverträge, auf die nicht selten erneute Arbeitslosigkeit folgte. Nach sieben Monaten war der positive Effekt nicht mehr nachweisbar.

Heute 145 Arbeitsuchende pro Vermittler

Das Modellprojekt „Förderung der Arbeitsaufnahme – integriert und regulär“ (FAIR) begann im Jahr 2002 in vier Arbeitsämtern. Ziel von FAIR war, die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt durch ein verstärktes Vermittlerteam zu verbessern. Damals war ein Vermittler häufig für 600 bis 900 Arbeitsuchende zuständig. Im Rahmen des Modellprojekts betreuten die Vermittler nur noch 70 bis 180 Fälle.

Heute liegt der Durchschnitt bei 145 Arbeitsuchenden pro Vermittler. Die Arbeitsagenturen erhöhten in den letzten Jahren die Zahl der Vermittler deutlich. Zudem erleichterte auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit die intensivere Betreuung.

Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb2108.pdf

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Wolfgang Braun idw

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