Elektronisch gesteuerte Liquordrainage – Entwicklung einer Messeinrichtung

Unverhältnismäßigkeiten bei der Produktion und/oder dem Abfluss von Liquor, z.B. verursacht durch traumatische Ereignisse oder pathophysiologische Veränderungen, können den Einsatz einer temporären Liquordrainage erfordern.

In Kooperation mit der Firma Medical Micro Systems wird im Labor für Sensor- und optische Messtechnik ein System zur elektronischen Regelung des Liquordrucks entwickelt. In Zukunft ist es möglich, durch Anwendung dieser Technologie im therapeutischen Einsatz den Aufwand der medizinischen Betreuung und das Infektionsrisiko des Patienten zu senken. Die Mobilität und das Wohlbefinden des Patienten verbessern sich.

Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten liegt zurzeit auf der Realisierung einer sehr einfachen und kostengünstigen Drucksensorik. Ziel ist ein wiederverwendbares Druckmesssystem, das die kleinen Drücke im Drainageschlauchsystem bei senkrechter Kopfhaltung im Bereich 20-60 mbar von außen ohne Kontakt zum Liquor messen kann. Dies ist aus hygienischen Gründen erforderlich.

Untersucht werden Ansätze, die die druckabhängige Ausdehnung der Schlauchwand als Federelement verwenden. Kunststoffe weisen jedoch eine Nichtlinearität und ein Kriechverhalten bei einem solchen Anwendungsfall auf. Beide sind unter anderem von der Temperatur abhängig. Es werden verschiedene Kompensationsmethoden für dieses Verhalten untersucht, um aus der Schlauchausdehnung den Kopfinnendruck berechnen zu können.

Erste Forschungsergebnisse werden auf dem Gemeinschaftsstand der „Wissenschaftsregion Bonn“ Halle 162, Stand C41 präsentiert. Weitere Informationen zum Exponat sowie zu verwandten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des RheinAhrCampus Remagen erhalten Sie bei Prof. Dr.-Ing. Jörg Himmel, Tel. 02642/932-267, himmel @rheinahrcampus.de.

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Dr. Anke Hülster idw

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