Herzinfarktrisiko durch Ultraschall besser erkennen: Erfolgreicher Industrietransfer
Entwickelt von Forschenden der Sportmedizin der Universität Basel, wird es nun von einem Industriepartner eingesetzt.
Für eine gezieltere Abschätzung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos ist die Messung der Dicke der Arterienwand an der Halsschlagader eine etablierte Methode. Besonders bei Patienten mit mittlerer Gefährdung kann es hilfreich sein, das Risiko mit der zusätzlichen Information der Wanddicke besser einzugrenzen, um damit eine Therapie und weitere diagnostische Massnahmen gezielter einzuleiten. Es fehlte bisher jedoch an Messmethoden, welche die im Ultraschall abgebildete Arterienwand, die sogenannte Intima-Media-Dicke, präzise und zugleich komfortabel erfassen können.
Dr. Alexandra Teynor und Prof. Dr. Arno Schmidt-Trucksäss aus der Sportmedizin des Instituts für Sport und Sportwissenschaften (ISSW) der Universität Basel haben eine entsprechende Analysesoftware über mehrere Jahre entwickelt. Im Rahmen der nationalen SAPALDIA-Studie und in Kooperation mit dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) wurde das automatische, computerbasierte Messprogramm unter Einbindung eines Doktorats klinisch validiert und kürzlich in der Fachzeitschrift «Ultrasound in Medicine and Biology» publiziert.
Das Besondere an dem Messprogramm ist neben der Anwenderfreundlichkeit und hohen Präzision die Möglichkeit, die Resultate der automatischen Konturerkennung interaktiv zu korrigieren; dies könnte etwa weitere, möglicherweise unnötige Untersuchungen vermeiden. Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes in der SAPALDIA-Studie, für die rund 2,5 Millionen Bilder der Arterienwand im zentralen Reading Center am ISSW analysiert wurden, hat die international tätige Medizintechnik-Firma Fukuda Denshi entschieden, das Programm in ihre neue Generation von portablen Ultraschallgeräten einzubinden. Dieser erfolgreiche Industrietransfer wurde von der Unitectra, der Technologietransfer-Organisation der Universitäten Basel, Bern und Zürich, vermittelt.
Weitere Auskünfte
Prof. Dr. med. Arno Schmidt-Trucksäss, Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel, Tel: +41 (0)61 377 87 40, E-Mail: arno.schmidt-trucksaess@unibas.ch
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.unibas.ch http://issw.unibas.ch/institut/bereiche-und-organisation/sportmedizinAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…