Verbesserte Frühdiagnose für Leberkrebs

Wissenschaftler an dem zum CNR gehörenden Istituto di Neurobiologia e Medicina Molecolare haben eine weitere Funktion des von der italienischen Nobelpreisträgerin Rita Levi Montalcini entdeckten Nerve Growth Factor (NFG) aufgespürt. Danach kann dieser als Tumormarker für das Auftreten von Leberkarzinomen verwendet werden.

„Wir haben festgestellt, dass die Menge an NFG bei Leberzirrhose- und Leberkrebspatienten bis um das 25-Fache über Normal liegt“, bestätigt Projektleiterin Annalucia Serafino. „Der Entstehung des Karzinoms geht eine Periode einer allmählichen, manchmal sehr langen Fibrosetransformation voraus. Mit Hilfe des als Marker gebrauchten NFG kann eine Frühdiagnose gestellt werden.“ Im Gegensatz zur bisher üblichen Biopsie sei diese mit einer Blutprobe auskommende Methode weitaus weniger invasiv und zudem mit weniger Risiken behaftet.

„Leberkarzinome sind eine immer häufiger auftretende Pathologie, die mit der zunehmenden Verbreitung der chronischen Hepatitis-Viren B und C zusammenhängt“, so die italienische Forscherin weiter. Das NFG sei ausschlaggebend für die Entwicklung und Erhaltung der Nervenzellen im Zentralnervensystem. Es könne aber auch bei der Reparation von Lungen- und Lebergewebe sowie beim Krebsbefall von Lunge, Prostata und Mamellen eine wichtige Rolle spielen.

Die in Zusammenarbeit mit dem Ospedale Regina Elena, dem Ospedale di Marino und der Università Tor Vergata in Rom durchgeführte klinische Untersuchung war anhand von Gewebeproben bei Zirrhose – und Hautkrebspatienten durchgeführt worden. Dabei wurden übermäßig hohe Konzentrationen von NFG und dessen Rezeptor trkANGF festgestellt. Einzelheiten der Studie sind in der Fachzeitschrift „World Journal of Gastroenterology“ veröffentlicht.

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Harald Jung pressetext.austria

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