Wie können Bewegungsstörungen behandelt werden?

Die derzeit verfügbaren Therapieverfahren bei Bewegungsstörungen ermöglichen es oft, Symptome entscheidend zu verbessern. An der Klinik für Neurologie II der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg werden neben konservativen medikamentösen Behandlungsverfahren auch die Therapie mit Pflasterapplikation sowie Pumpentherapien angeboten. Seit April dieses Jahres steht der Klinik auch als erstem Zentrum in Sachsen-Anhalt die „Tiefe Hirnstimulation“ zur Verfügung.

Dieses Verfahren wird angewendet, wenn die medikamentöse Behandlung und weitere Möglichkeiten vollkommen ausgeschöpft sind. Es handelt sich hierbei um einen minimal invasiven Eingriff, bei dem hauchdünne Elektroden auf den Millimeter genau in bestimmte neuronale Gebiete tief unter der Großhirnrinde eingesetzt werden. Mit diesem Verfahren können Bewegungsstörungen, aber auch bestimmte Formen des chronischen Schmerzes und verschiedene Formen psychiatrischer Erkrankungen behandelt werden.

Die individuelle Auswahl der geeigneten Therapie stellt an Ärzte und Betroffene eine Herausforderung dar. Oft ist mit dem Beginn einer Therapie für die behandelten Patienten, wie auch für ihre Angehörigen, eine grundlegende Änderung der Lebensgewohnheiten verbunden. Das vielfältige Angebot an Behandlungsmöglichkeiten war Anlass für die Uni-Klinik für Neurologie II, eine Veranstaltungsreihe in regelmäßigen Abständen ins Leben zu rufen, die die Möglichkeit des gegenseitigen Erfahrungsaustausches und des engen Kontaktes mit Ärzten und Therapeuten bietet. Alle interessierten Patienten und Angehörige sowie Therapeuten sind herzlich dazu eingeladen.

Das erste „Patienten-Seminar“ findet am Mittwoch, dem 5. September 2007, von 15.00 bis 17.00 Uhr in der Mensa auf dem Campus des Uniklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt. Die Veranstaltung steht unter dem Thema „Allgemeine Therapieprinzipien bei Morbus Parkinson – welche Impulse schicken wir an das Gehirn?“. Nach einem kurzen Einführungsreferat stellt sich bei Kaffee und Kuchen das Team der Ambulanz für Bewegungsstörungen der Uni-Klinik für Neurologie II Magdeburg vor.

Künftig sollen weitere „Patienten-Seminare“ vierteljährlich durchgeführt werden. Auf dem Programm stehen bereits folgende Themen. „Was passiert bei der Tiefen Hirnstimulation? – Operierte Patienten treffen nicht operierte Patienten“ sowie „In Bewegung bleiben – unterstützende Therapien bei Bewegungsstörungen“.

Ansprechpartner für Redaktionen:
Oegelin Düzel-Candan, Universitätsklinik für Neurologie II,
Tel. 0391/67 13429

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Kornelia Suske idw

Weitere Informationen:

http://www.med.uni-magdeburg.de/

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