Gebärmutterentfernung nicht mehr zeitgemäß. Schonende Alternativen bei Myomen –

Bei etwa jeder dritten Frau treten im Laufe ihres Lebens gutartige Tumore der Gebärmutter, so genannte Myome auf. Mögliche Folgen sind Schmerzen, starke Blutungen und Unfruchtbarkeit. Bislang werden in vielen Fällen die Myome oder gar die ganze Gebärmutter chirurgisch entfernt.

Eine aussichtsreiche Alternative zur Operation ist die Myomembolisation, mit der vor zwei Jahren die wohl prominenteste Patientin erfolgreich behandelt wurde: die Außenministerin der USA, Condoleezza Rice. Die Idee ist einfach: Um den Myomen die Blut- und Ernährungszufuhr abzuschneiden, werden sandkorngroße Kunststoffkügelchen über einen Katheter in die entscheidenden Adern gespritzt und verstopfen sie. Innerhalb von drei bis sechs Monaten schrumpft der Tumor; die Myombeschwerden entwickeln sich zurück. Damit bleibt die Gebärmutter vollkommen erhalten, nicht einmal eine Vollnarkose ist erforderlich.

Dr. Thomas Kröncke vom Institut für Radiologie hat in einer hochrangigen Studie erstmals die Lebensqualität von Frauen, die mittels der Myomembolisation behandelt wurden, systematisch ausgewertet. Bei den 82 Befragten wurde eine signifikante Steigerung des Wohlbefindens und ein auch langfristig anhaltender Rückgang der Myombeschwerden festgestellt. Die Frauen fühlten sich nach der Behandlung körperlich und geistig leistungsfähiger.

Dennoch hat sich die Myomembolisation noch nicht durchgesetzt. Erstaunlich, denn die Studienergebnisse und die Erfolgsquote sprechen für sich. In mehr als 90 Prozent der Fälle kommt es zu einer Besserung der Beschwerden. Mehr als 400 solcher Embolisationen wurden seit ihrer deutschlandweiten Einführung im Jahr 2000 durch Dr. Thomas Kröncke durchgeführt. Die Charité ist damit die führende Klinik in Deutschland und auch europaweit sehr gut platziert.

Die Informationsveranstaltung zu Alternativen der Myombehandlung findet am Mittwoch, den 01. November von 19.00 bis 21.30 Uhr in der Charité Campus Mitte, „Hörsaalruine“, Schumannstr. 20/21 statt. Eine Wegbeschreibung gibt es unter www.bmm.charite.de/kontakt/service.htm#Lage.

Kontakt:
Dr. Thomas Kröncke
Centrum für diagnostische und
interventionelle Radiologie und
Nuklearmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Tel. 030 – 450 627 394
thomas.kroencke@charite.de

Media Contact

Kerstin Endele idw

Weitere Informationen:

http://www.myomembolisation.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer