Volkskrankheit Stuhlinkontinenz

Mit dem Tabuthema Stuhlinkontinenz befasst sich ein neuer Ratgeber der Gesundheitspsychologin Dr. Gabriele Dlugosch vom Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität in Landau und der Mediziner Prof. Dr. Alexander Herold und Dr. Beate Sprockamp. Untersuchungen lassen vermuten, dass in den Industrieländern ebenso viele Menschen an Darmschwäche leiden wie an Blasenschwäche, jeweils etwa 5 Prozent der Bevölkerung. „Doch während die Mauer des Schweigens um die Harninkontinenz bröckelt, verbinden sich im Bewusstsein der Menschen mit der Stuhlinkontinenz offenkundig so viel Scham und Ekel, dass nur wenige darüber sprechen“, meint Dlugosch, die am zepf das Forschungsprojekt „Psychosoziale Aspekte der Stuhlinkontinenz“ initiiert hat, bei dem Grundlagendaten von Betroffenen gesammelt werden, um bessere Voraussetzungen für die Beratungsarbeit zur Verfügung zu haben.

Die beiden Proktologen Herold und Sprockamp vom Enddarmzentrum Mannheim befassen sich in dem Ratgeber mit den Ursachen, der Diagnose und der Behandlung der verschiedenen Formen der Darmschwäche. Sie geben Auskunft über Hilfsmittel und Therapiegeräte. Auch das Thema Ernährung kommt nicht zu kurz. Dlugosch stellt die psychischen und emotionalen Probleme im Umgang mit der Stuhlinkontinenz dar. Dabei geht sie auch auf die Themen Partnerschaft und Sexualität ein. Im Anhang des Ratgebers werden die Fachgesellschaften und Patientenverbände aufgelistet, die sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit den medizinischen und psychosozialen Aspekten der Stuhlinkontinenz befassen.

Hinzu kommen Checklisten, die auch aus dem Internet heruntergeladen werden können: http://www.patientenliteratur.de und http://www.inkontinenzportal.de

Publikation:
Stuhlinkontinenz – Der Ratgeber, Alexander Herold, Beate Sprockamp und Gabriele E. Dlugosch, Berlin, 2005, ISBN 3-9804810-4-2

Weitere Informationen:
PD Dr. Gabriele E. Dlugosch
Telefon: +49 (0)6341-906-199
E-Mail: dlugosch@zepf.uni-landau.de

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Bernd Hegen idw

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