Mini-Roboter führt ferngesteuert Operationen aus

Einsatzmöglichkeit bei Notoperation im Weltraum oder am Schlachtfeld

Ingenieure an der Universität von Nebraska haben einen Mini-Roboter entwickelt, der chirurgische Eingriffe vornehmen kann. Dabei wird er von einem hunderte Kilometer entfernten Arzt gesteuert, so die Techniker. Der kleine Roboter – mit seinen 7,5 Zentimetern Größe erinnert er an einen Lippenstift – wird durch einen kleinen Schnitt in die Bauchhöhle eingeführt und soll dort ferngesteuert seine Arbeit verrichten.

Der OP-Roboter besteht aus einem Aluminiumgehäuse. Er ist mit einer Kamera, die dem Mediziner Farbbilder liefert, und chirurgischem Besteck ausgestattet. „Wir glauben, dass diese Entwicklung, die offene Operation ersetzten wird“, sagt Dimitry Oleynikov, Spezialist für minimal-invasive Chirurgie an der Universität von Nebraska. Als Hauptanwendungsgebiet sehen die Entwickler den Einsatz im Weltraum. Astronauten können auf diese Weise vor Ort operiert werden. Der Arzt steuert den Roboter von der Erde aus.

„Die Roboter können auch auf dem Schlachtfeld zum Einsatz kommen oder in Gebieten, wo keine rasche medizinische Versorgung möglich ist“, meint Shane Farritor, einer der Techniker. In die Wunde eines verletzten Soldaten eingeführt, ist der Arzt sofort über die Schwere der Blessuren im Bild. Er kann aus der Ferne Blutungen Stoppen oder andere überlebenswichtige Schritte setzen.

Das Team will den Prototyp so rasch wie möglich weiterentwickeln. Zusätzlich wird an Modellen gearbeitet, die über die Speiseröhre in den Bauchraum gebracht werden. An der Größe wollen die Ingenieure ebenfalls tüfteln. „7,5 Zentimeter erscheinen auf den ersten Blick als das Limit, wenn wir jedoch die ersten 1.000 Stück produziert haben, werden wir Möglichkeiten finden, den Roboter um die Hälfte kleiner zu machen“, ist Designer Mark Rentschler überzeugt. Vorerst sind die OP-Roboter als Ein-Weg-Geräte ausgelegt. Aufgrund der Kosten von 200.000 Dollar pro Stück werden die Forscher jedoch daran arbeiten, eine Sterilisation zu ermöglichen, um den Roboter wieder verwendbar zu machen.

Die NASA hat schon Interesse bekundet und möchte kommenden Frühling mit der Ausbildung von Astronauten für den Einsatz der OP-Roboter beginnen. Die Behördliche Bewilligung steht zwar noch aus, so Oleynikov. „Die Tests an Tieren sind jedoch schon erfolgreich abgeschlossen. Mit menschlichen Versuchspersonen will man in Kürze in England beginnen.“

Media Contact

Andreas List pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.unk.edu

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