Acrylamid – Raucher haben viermal höhere Blutwerte

Wie wirken sich Ernährung und Rauchen auf den Acrylamid-Spiegel im Blut aus? Das wollten Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule in Hannover in einer Studie mit knapp 400 Probanden erforschen, deren Ergebnisse kürzlich im Deutschen Ärzteblatt publiziert wurden.

Bei mehr als 80 Prozent der Studienteilnehmer wurde die als krebserregend geltende Substanz im Blut nachgewiesen. Die höchsten Werte hatten Raucher: Ihr Acrylamid-Spiegel war viermal höher als derjenige von Nichtrauchern. Pech für die Untersucher war, dass die Untersuchungsteilnehmer nur selten Kartoffelchips, Pommes und andere Lebensmittel mit hohen Acrylamid-Gehalten verzehrten. So war die Untergruppe mit hoher Acrylamid-Aufnahme zu klein, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen. „Vielesser“ von Kartoffelchips und Pommes wiesen jedoch tendenziell höhere Werte auf.

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung geht davon aus, dass jeder Stoff, der wie Acrylamid das Potential hat, gleichzeitig Krebs auszulösen und das Erbgut zu schädigen, ein gesundheitliches Risiko darstellt. Die Behörde. Deshalb rät der aid infodienst Rauchern wie Nichtrauchern, Ihre Acrylamidaufnahme so niedrig wie möglich zu halten. Laut Einschätzung eines Expertenkomitees der Weltgesundheitsbehörde (WHO) und der Welternährungsorganisation (FAO) tragen Kartoffelchips, Pommes, Kaffee, Kekse sowie Backwaren und Toast am stärksten zur Aufnahme von Acrylamid bei. Abgesehen von den Bemühungen der Hersteller den Acrylamid-Gehalt zu verringern, gilt für Lebensmittel wie Pommes oder Toast im privaten Haushalt die Regel „Vergolden statt verkohlen“.

Media Contact

Dr. Maike Groeneveld aid infodienst

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