Neue Operationsmethode zur Rekonstruktion von Gesichtsverletzungen

Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg wendet weltweit einzigartige Operationstechnik an


Stürze und Kollisionen können zu Verletzungen im Gesichtsbereich mit Brüchen der empfindlichen Gesichtsknochen führen. Besonders häufig geschieht dies im Bereich des Jochbeines und des Auges. Der anatomisch sehr dünn gestalte Augenboden bricht hierbei und verlagert sich in Richtung der darunter liegenden Kieferhöhle. Folge dieser Fraktur ist das Absinken des Augapfels. Schon bei Abweichungen im Millimeterbereich führt dies dazu, dass der Betroffene Doppelbilder sieht. In einem solchen Fall muss der Defekt operativ behoben werden, um den Augapfel und das umgebende Weichgewebe wieder in die ursprüngliche Position zu bringen. Bislang waren hierfür meist mehrere Operationen notwendig.

Die Abteilung Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg hat nun ein neues Operationsverfahren entwickelt, mit Hilfe dessen diese Brüche schonender und individuell behoben werden können. Hierbei werden die knöchernen Oberflächen des Augenbodens der gesunden Seite virtuell am Computer vermessen und auf die verletzte Gesichtshälfte gespiegelt. Für die Erstellung eines Implantats werden die Messdaten an eine Maschine gesandt, die nun eine neue individuelle Oberfläche des Augenbodens gestaltet. So hat der Chirurg erstmals die Möglichkeit das Implantat vor der Operation dreidimensional an die individuellen Defektgrößen und anatomischen Strukturen des Patienten anzupassen. „Mit Hilfe dieses neuen Verfahrens, können wir die Präzision der Rekonstruktion deutlich erhöhen. Auch die Operationszeit und die Gefahr zusätzlicher Weichteilverletzungen durch das Anpassen konnten wir deutlich senken“, erläutert Dr. Dr. Marc Christian Metzger, Zahn- Mund und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. Dank der neuen Operationstechnik, die ausschließlich im Freiburger Universitätsklinikum angewandt wird, sind heute eventuelle Folgeoperationen zur Korrektur der Augenfehlstellung nicht mehr erforderlich. Eine einmalige Operation reicht somit vollständig aus.

Kontakt:

Dr. Marc Christian Metzger
Mund- Kiefer und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg
Tel.: 0761/270/4701
Fax: 0761/270/4785
E-Mail: Marc_Metzger@gmx.net

Media Contact

idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-freiburg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer