Maden gegen Wundinfektionen

US-Forscher berichten über erfolgreiche Behandlung

Zu interessanten Forschungsergebnissen sind US-Wissenschaftler der Clinical Infectious Diseases Society gekommen: Maden der grünen Schmeißfliegen eignen sich hervorragend dazu, postoperative Wunden von Infektionen freizuhalten. Die Maden fressen nämlich zerstörtes Gewebe und bringen einen antibakteriellen Wirkstoff ein, berichtet das Wissenschaftsmagazin Clinical Infectous Diseases in seiner jüngsten Ausgabe.

Dass diese Behandlungsmethode bereits auf Entdeckungen in den 20-er Jahren zurückgeht, ist den Forschern bekannt. Mit Aufkommen von Antobiotika wurde sie dann vergessen. Bei der Maden-Therapie MDT (maggot debridement therapy) werden Maden der Schmeißfliege Phaenicia Sericata zunächst im Eierstadium desinfiziert, damit sie keine weiteren Erreger in die offene Wunde einbringen, ehe sie aufgebracht werden. In den Versuchen wurden die Patienten zwei Mal wöchentlich für einen Zeitraum von 48 bis 72 Stunden behandelt. In den Untersuchungen wurde deutlich, dass die Heilungserfolge sehr viel versprechend waren.

„Für die Patienten scheint die MDT weniger Probleme zu verursachen als für das Krankenhauspersonal“, erklärt der Mediziner Ronals Sherman, Direktor von BioTherapeutics, Education & Reasearch Foundation und Autor des Artikels im Fachmagazin. Die Behandlung mit den Maden ist zwar nicht so kostengünstig wie ursprünglich angenommen, da die Eier unter großem technischen Aufwand desinfiziert und täglich frisch hergestellt werden müssen. In der Zwischenzeit ist die MDT-Therapie auch von der FDA als erfolgreiche Therapie gegen Wundinfektionen anerkannt worden.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.idsociety.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer