Fisch gegen Blutungen

Hoffnung für Hämophile und Schussverletzte

Wissenschaftler der Universität von Southampton haben in einem Süßwasserfisch einen interessanten Stoff gefunden, der in Zukunft zum Blutstillen verwendet werden könnte. Auch für Bluterkranke könnte dieser Stoff eingesetzt werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Der genetisch veränderte Süßwasserfisch Tilapia (Oreochromis spp.), der auch als Speisefisch gezüchtet wird, hat einen Blutgerinnungsfaktor geliefert, der für eine seltene Form der Bluterkrankheit Verwendung finden kann. Die Forscher der Universität von Southampton untersuchen nun gemeinsam mit amerikanischen Experten, ob nicht auch innere Blutungen und Verletzungen damit behandelt werden können.

Der Faktor VII, so der Name des Blutgerinnungsfaktors, konnte mit Hilfe eines Hamstergens im Fisch erzeugt werden. Allerdings sind die Kosten dafür enorm. Eine einzelne Injektion kostet bis zu 6.000 Pfund (8.800 Euro). Behandelt wird damit eine seltene Form der Hämophilie namens Alexanders-Krankheit. Nun will Studienleiter Norman Maclean von der Universität Southampton dieses Protein um ein Zehntel des Preises herstellen. Der Fisch soll ein menschliches Gen erhalten, das diesen Blutgerinnungsfaktor herstellt. Die Forscher arbeiten mit dem Biotechnologie-Unternehmen AquaGene in Florida zusammen.

Maclean zeigt sich überzeugt davon, dass der Fisch auch andere Krankheiten heilen kann. „Es gibt eine Reihe anderer human-therapeutischer Proteine, die von dem Fisch hergestellt werden können“, so der Experte. So könnten etwa Lungenkrankheiten behandelt werden. Bis allerdings der Gerinnungsfaktor marktreif ist, werden noch einige Jahre vergehen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer