Akupunktur gegen Schmerzen im Knie?

Teilnehmer für klinische Studie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg gesucht


Hilft Akupunktur gegen Knieschmerzen? Die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg sucht Teilnehmer an einer Studie, die an Schmerzen durch Verschleißerscheinungen im Kniegelenk (Kniegelenksarthrose) leiden. Kniegelenkschmerzen sind häufige Begleiterkrankungen von entzündlichen Darmerkrankungen sowie der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose, die schwerpunktmäßig in der Abteilung für Gastrenterologie der Medizinischen Klinik (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Stremmel) behandelt werden. Die Studie läuft in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin.

Auf dem Prüfstand steht die schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur bei Kniegelenksarthrose. Die Wissenschaftler vermuten, dass Akupunktur durch Veränderung der Reizwahrnehmung Kniegelenksschmerzen lindern kann. Daher soll der Einfluß durch Akupunktur auf Knieschmerzen und auf die Lebensqualität der Betroffenen untersucht werden.

„Akupunktur ist gerade für Schmerzpatienten mit Magen-Darm-Erkrankungen eine wichtige Alternative“, erklärt Dr. Max Karner, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Durchführung der Studie zuständig ist. Wegen der Nebenwirkungen von Schmerzmitteln, insbesondere an Magen und Niere, ist eine dauerhafte Therapie häufig nicht möglich oder nicht erwünscht. Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit der Akupunktur bislang jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen worden. Es wird vermutet, dass der gezielte Nadelstich in die Haut Nervenreflexe auslöst, die zur Ausschüttung von körpereigenen, schmerzstillenden Nervenbotenstoffen, z.B. Endorphinen, führt.

Jeder Patient erhält einmal pro Woche eine Akupunkturbehandlung; die Behandlung dauert insgesamt 3 Wochen. In zwei der drei wöchentlichen Sitzungen werden gängige Akupunkturverfahren und einmal ein Scheinakupunkturverfahren angewandt. Weder Arzt noch Patient wissen, welches Verfahren zum Einsatz gekommen ist, da die Akupunktur durch einen Dritten durchgeführt wird. Der Patient soll nach jeder Sitzung ein Schmerztagebuch führen und sich in einer Woche wieder vorstellen.

Interessenten ab 35 Jahren können sich bei der Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin melden unter 06221 / 37 – 4546 oder in der Medizinischen Universitätsklinik unter 06221 / 56 – 8703.

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Weitere Informationen:

http://www.med.uni-heidelberg.de

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