Nanofilter fischt gezielt Gifte aus dem Blut
Neues Blutreinigungsverfahren hilft Patienten mit Blutvergiftung
Ein Forscherteam aus Baden Württemberg hat ein neues Verfahren der Blutwäsche entwickelt. Ein Filter aus Hohlfasermembranen fischt gezielt und schnell Gifte aus dem Blut. Hierbei lassen die nanometerdünnen Poren in den Wänden der Hohlfasern nur das vergiftete Blutplasma, nicht aber die empfindlichen Blutplättchen an die Adsorber-Substanzen heran, die die schädlichen Stoffe aus dem Plasma entfernen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit mehr als 630.000 Euro.
Nach erfolgreichen Versuchen mit Spenderblut arbeitet das Forscherteam der Firma Gambro Dialysatoren, der Fraunhofer Gesellschaft und der Universität Stuttgart nun an den Vorbereitungen für erste klinische Versuche zur Behandlung von Patienten mit Sepsis (Blutvergiftung). Später einmal sollen mit dem Hohlfasermembran-Filter neben Toxinen auch schädliche Blutfette (LDL-Cholesterin) oder Autoimmunkrankheiten verursachende Eiweiße beseitigt werden. Das neue Blutreinigungsverfahren erweitert und beschleunigt die Möglichkeiten der Dialyse erheblich. Denn die bei bisherigen Verfahren in der Regel erforderliche aufwändige Trennung von Blutplättchen und Plasma ist nicht mehr nötig.
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