Kindstod verkürzt Lebenserwartung der Eltern

Dänische Studie: Gesundheitsrisiko für Mütter steigt extrem

Der Tod von Kindern verkürzt nach einer großangelegten Studie in Dänemark auch das Leben der Eltern. Besonders davon betroffen sind Mütter, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin „The Lancet“. Demnach passieren Müttern von verstorbenen Kindern häufiger schwere Unfälle, sie erleiden öfter schwere Krankheiten und neigen zum Suizid.

Jörn Olsen und seine Kollegen von der Universität in Aarhus haben mehr als 21.000 Eltern, deren Kinder zwischen 1980 und 1996 gestorben sind, untersucht. Sie haben ihre Ergebnisse mit 300.000 Eltern, deren Kinder immer noch am Leben sind, verglichen. Die Chance, dass Mütter bis zu vier Jahre nach dem Tod ihres Kindes Selbstmord begehen oder schwere Unfälle erleiden, sei um das Vierfache höher als bei anderen Eltern, deren Kinder noch leben. Zusätzlich ist die Chance, dass Mütter, die ein Kind verloren haben, an Krebs erkranken um 44 Prozent höher. Auch das Risiko für andere schwere Krankheiten wie etwa des Herz- Kreislaufsystems ist bei diesen Müttern erhöht. Aber auch die Gesundheit der Väter leidet unter dem Verlust eines Kindes. Das Risiko eines schweren Unfalls oder eines Selbstmords steigt nach den Ergebnissen der Mediziner ums Doppelte. Die Mediziner gehen davon aus, dass die Trauer und der Stress, der mit dem Tod eines Kindes auftritt, die Ursache für das erhöhte Risiko ist.

„Ein Kind zu verlieren ist eines der schlimmsten Dinge, die Eltern widerfahren können. Der Stress, der dadurch entsteht, sorgt für hohen Blutdruck und damit erhöht sich die Chance auf eine Herzkrankheit“, so Olsen. „Stress ist auch ein Grund einen gesünderen Lebenswandel aufzugeben und den Alkohol- und Nikotinkonsum zu erhöhen“, erklärt der Mediziner. Als wichtigste Botschaft will der Wissenschaftler mit der Untersuchung auf das erhöhte Risiko aufmerksam machen. „Dabei ist die wichtigste Botschaft, zu erkennen, dass aus der Trauer um ein Kind eine große Gefahr für die eigene Gesundheit erwächst“. Der Forscher rät dazu, für den Schritt der Bewältigung einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. „Die Gesundheitsbehörden müssen verstehen, dass diese Ausnahmesituation für die Verbliebenen schlimme Folgen hat. Daher müssen sie besondere Unterstützung von Seiten des Staates erhalten“, so Olsen.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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