BgVV warnt vor Kava-Kava-haltigen Produkten

Schädigung der Leber durch den Verzehr nicht auszuschließen

Nach Informationen des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) werden in Deutschland über das Internet Produkte als Lebensmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel vertrieben, die Kava Kava bzw. Kava-Kava-Extrakte enthalten. Nach Einnahme Kava-Kava-haltiger Arzneimittel waren bei Patienten schwere Leberentzündungen und dauerhafte Leberschädigungen aufgetreten. Weil damit zu rechnen ist, dass solche gesundheitlichen Schäden auch nach dem Verzehr Kava-Kava-haltiger Lebensmittel auftreten können, warnt das BgVV die Verbraucher nachdrücklich vor dem längerfristigen Verzehr derartiger Produkte.

Kava Kava, auch als Rauschpfeffer (Piper methysticum) bekannt, gehört zu den Pfefferpflanzen und stammt aus der Inselwelt des Südpazifik. Stoffen in der Kava-Kava-Wurzel wird die Eigenschaft zugeschrieben, entspannend und angstlösend zu wirken. Die Wurzel der Pflanze bzw. Extrakte daraus wurden in Deutschland vor allem in pflanzlichen Arzneimitteln verwandt.

Im Juni 2002 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Zulassung für alle Kava-Kava-haltigen Arzneimittel widerrufen, nachdem es bei Patienten, die derartige Medikamente über längere Zeit einnahmen, zum Teil zu schweren gesundheitlichen Schäden gekommen war. Es wird vermutet, dass diese auf Inhaltsstoffe der Kava-Kava-Wurzel zurückzuführen sind. Ausgenommen von dem Widerruf sind nur homöopathische Arzneimittel, bei denen der Kava-Kava-Anteil sehr klein ist.

Auch die britische Food Standards Agency (FSA) warnt vor dem Verzehr von Kava-Kava-Produkten und hat den Handel dazu aufgefordert, alle Kava-Kava-Produkte, die als Lebens- bzw. Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden, vom Markt zu nehmen.

Nach Auffassung des BgVV sind derartige Erzeugnisse in Deutschland als Lebensmittel nicht verkehrsfähig.

Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
Dr. Irene Lukassowitz
Thielallee 88 – 92, D – 14195 Berlin
Telefon: 01888-4124300, Telefax: 01888-4124970

Media Contact

Dr. Irene Lukassowitz idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer