Gentherapie bei Gefäßverengung

Zusatzbehandlung soll vor Rückfällen schützen

Forscher der finnischen University of Kuoppio sind auf neue Erkenntnisse bei der Behandlung von Blutgefäßerkrankungen gestoßen: Eine zusätzliche Gentherapie soll neuerliche Verschlüsse von Arterien verhindern. Bei Gefäßverengungen wird üblicherweise die Arterie gedehnt und ein Metallkatheter eingesetzt. Bei einigen Patienten wurden aber immer wieder neuerliche Verengungen beobachtet. Wie BBC-Online berichtet hat, könnte die neue Gentherapie Rückfälle nach der Behandlung verhindern. Erfolge wurden bereits in Tierversuchen bestätigt.

Verengungen der Blutgefäße können zu Herzattacken und Schlaganfällen führen. Bei der herkömmlichen Behandlungsmethode ist es unvermeidbar, dass die Blutgefäße durch das Einführen des Katheters leicht beschädigt werden. Bei diesem Vorgang wird ein „Gefahrensignal“ ausgesendet. Daraufhin produziert der Körper chemische Stoffe, sogenannte „freie Radikale“. Weitere Zellen werden geschädigt und es kommt zu einer neuen Verengung der Gefäße. Normalerweise werden in dieser Situation Stoffe ausgeschüttet die den freien Radikalen entgegenwirken. Doch bei einigen Patienten funktioniert dieser Mechanismus nicht und es kann zu neuerlichen Arterienverschlüssen kommen.

Die Wissenschafter sind überzeugt, dass eine Geninjektion dies verhindern könnte. Dabei wird jenes Gen verabreicht, dass vor den freien Radikalen schützen soll. Versuchstiere die eine Injektion bekamen wiesen nach zwei Wochen eine zehn Mal niedrigere Anfälligkeit für eine erneute Verengung auf. Nach vierwöchiger Therapie konnte das Risiko 20 Mal niedriger gehalten werden. Nach Abschluss der klinischen Studien sind die Forscher zuversichtlich, in zwei Jahren mit einer Versuchsreihe am Menschen zu starten.

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Ingrid Köchler pte.online

Weitere Informationen:

http://www.uku.fi. http://news.bbc.co.uk

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